Kirchenmodelle. Miniaturkirchen aus Papier von Rolf Schäfer
Laufzeit: 10. September 2010 bis 31. Oktober 2010
Man muss es gesehen haben, um es zu glauben. Der Gelsenkirchener Rolf Schäfer baut in jahrelanger Kleinarbeit Kirchen aus Papier, Pralinenpapier und Zahnstochern, baut darin Maßwerkfenster und Glockenstühle ein, bemalt die Wände von innen. Die entstandenen Kirchenmodelle sind nur wenige Zentimeter hoch, aber von großer Präzision.
Wer sich für bedeutende Kirchbauten in Westfalen und im Rheinland interessiert, wird bei Rolf Schäfers Kirchenmodellen schnell zu Assoziationen kommen: Ah, Sankt Lamberti in Münster! oder: Das erinnert mich an die Abteikirche Maria Laach. Die Baumberger werden zumeist schnell St. Bonifatius in Schapdetten erkennen wollen, aber dann doch ein bedeutendes Bauteil vermissen. Wo in Schapdetten die Apsis an das Hauptschiff grenzt, schließt im SchäferŽschen Kirchenmodell ein Stufengiebel das Kirchenschiff ab. Es mag, so der Bauherr der Miniaturkirchen, mal einen Brand gegeben haben, der die Apsis zerstörte.
Rolf Schäfer findet es völlig reizlos, reale Kirchen maßstabsgetreu nachzubauen - er denkt sich seine eigene Baugeschichte aus, zu der reale Kirchen nur den Anstoß geben.
Und so hat manches Kirchenmodell seine ganz eigene Baugeschichte. Eine spätromanische Basilika beschreibt Rolf Schäfer so: "Schiff und Chor entstanden ab Ende 1991-1992 (unter dem Eindruck der Abteikirche Brauweiler); Zeltdach des Vierungsturms noch in der Entstehungsphase der Kirche wieder entfernt und Turm um zwei Geschosse plus Faltdach erhöht (unter dem Eindruck der Stiftskirche Gerresheim)....Zwischen 1997 und 1999 Erweiterung der Kirche um ein westliches Joch, welches vollständig in dem neuen, großen Turm integriert ist. Farbige Gestaltung des Äußeren im Jahr 2008."
Dieses Kirchenmodell hat also allein 17 Jahre Baugeschichte! Tatsächlich sind die filigranen Feinarbeiten atemberaubend. Maßwerkfenster sind aus papiernen Einzelteilen zusammengesetzt, die jeweils einen Quadratmillimeter nicht überschreiten. Dass die Kirchenmodelle im Innern auch ausgemalt sind, macht ihre Präsentation zwar noch reizvoller, erhöht aber auch den Schwierigkeitsgrad für den Ausstellungsmacher, sollen die Besucher doch die Innenseiten auch zu sehen bekommen.
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