Olaf-Gulbransson-Museum
83684 Tegernsee
Im Kurgarten 5

Paul Flora

Laufzeit: 07. Februar 2010 bis 18. April 2010

Das Olaf Gulbransson Museum präsentiert bereits zum zweiten Mal eine Sonderausstellung über Paul Flora und ehrt damit den im letzten Jahr verstorbenen österreichischen Karikaturisten, Zeichner, Grafiker und Illustrator. In einer Retrospektive sind Werke aus den Jahren 1948 bis 2007 zu sehen.

Es gibt keine Stilsprünge im Werk von Paul Flora, sondern am ehesten noch eine logische Entwicklung. Der Künstler hatte nie das Bedürfnis, sich dem Zeitgeist anzupassen. Er selbst erklärt es so: „Bis zum Jahr 50 wirkte die Nazizeit nach, es folgte plötzlich die abstrakte Kunst und das Gegenständliche war verpönt und dann ist was anderes wieder gewesen – das hat mich nie interessiert. Mit dem Zeitgeist hat man mich nie beeindrucken können und er beeindruckt mich auch bis heute nicht, denn der Zeitgeist kann sich ja auch schrecklich irren.“

Alfred Kubin prägte den 15-jährigen Flora. In den Zeichnungen des 60-Jährigen entdeckte der Jugendliche viel Vertrautes, da sich seine Kindheit auch in Milieus abgespielt hatte, die teilweise reine Kubinmilieus waren. Lyonel Feiniger, Paul Klee und Wilhelm Thöny beein-flussten den Heranwachsenden, der im Laufe der Zeit seinen eigenen Stil entwickelte.

„Learning by doing“ – das war Flora’s Devise. Beeindruckt von der nur aus Strichen bestehenden Karikaturen Saul Steinbergs, die „ohne Worte“ auskommen, entstanden in der Nachkriegszeit die ersten Zeichnungen von Paul Flora. Schon bald wurde er Karikaturist für den politischen Teil des Hamburger Wochenblatts „DIE ZEIT“ und sicherte sich somit 14 Jahre lang seine Unabhängigkeit.

Eine Schaffenskrise hatte Flora nie – Ideen gab es immer und wenn es nur eine Variante eines bereits erschlossenen Themas war. „Und wenn einem gar nichts einfällt, macht man eben einen betrunkenen Raben“ erzählte er in einem Interview lachend.

Im Innsbrucker Alpenzoo ist ein Rabenpärchen nach dem berühmten Zeichner benannt: Paul und Flora. Seine Begeisterung für diese Tiere erklärt der Künstler so: „Raben zeichnen ist immer etwas ungeheures Interessantes, weil sie ungemein interessante Tiere sind. Sie sind sehr weise Tiere, Symbole für Weisheit und Unglück; es gibt Balladen und Geschichten über Raben – über Spatzen kann man so etwas nicht machen, über Raben schon.“

Zur Museumseite: Olaf-Gulbransson-Museum

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  Tegernsee |
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