Luise Mythos und Leben
Zum 200. Todestag der gefeierten preußischen Königin
Laufzeit: 17. Juli 2010 bis 17. Oktober 2010
Wir präsentieren Meisterwerke u.a. von Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch. Die Haarlocken ihrer Kinder belegen, wie wichtig ihre Familie der Königin waren. Verschiedene Porträts der Königin können mit ihrer Totenmaske verglichen werden und belegen in ihrer Unterschiedlichkeit, warum Luises Schönheit als unmalbar galt.
Vor 200 Jahren, am 19. Juli 1810, starb mit der preußischen Königin Luise die bis heute beliebteste deutsche Königin und neben Friedrich II. dem wohl bedeutendsten Mitglied des Hohenzollern-Geschlechts.
Zwei Tage vor diesem Gedenktag eröffnet das Ostpreußische Landesmuseum eine Sonderausstellung, die sich dem legendenumrankten Leben der als Königin der Herzen in die Herzen von Generationen eingebrannten Monarchin widmet.
Ihre Mythisierung begann schon zu Lebzeiten; kein Attribut schien für die preußische Madonna übertrieben. Ihre Anmut und Ausstrahlung übertrafen demnach die aller anderen im galanten Zeitalter so zahlreichen Schönheiten und konnte auch von 10 Geburten nicht beeinträchtigt werden. Ihr Ehe- und Familienglück, ihre ungezwungene volkstümliche Art und nicht zuletzt ihr Sinn für Mode begeisterten bereits die Zeitgenossen. Schon zu Lebzeiten war sie ein Star, der in den Medien ihrer Zeit gefeiert wurde.
Endgültig zum nationalen Mythos wurde Luise allerdings, als sie nach Preußens Niederlage nicht nur in der Rolle einer unerschrockenen Patriotin das ostpreußische Exil ertrug, sondern sich in Tilsit in der legendären Begegnung mit dem von ihr gehassten und bekämpften Höllenmenschen Napoleon erfolglos um einen milden Frieden einsetzte, um kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Exil mit nur 34 Jahren zu sterben.
Ihr Tod machte sie zur Märtyrerin, er wurde zum Opfer fürs Vaterland verklärt, die späteren Siege über Frankreich als Rache gedeutet. Ein bis weit ins 20. Jahrhundert reichender Luisenkult fand so seinen Anfang, der Mythos einer Preußenmadonna, der nicht nur propagandistisch bei den Befreiungskriegen, sondern auch bei der Kaiserkrönung ihres Sohnes sechs Jahrzehnte später und sogar noch im Nationalsozialismus wirkungsvoll eingesetzt wurde.
Aus ganz Deutschland zusammengetragene Kunstwerke werden im Ostpreußischen Landesmuseum Leben und Mythos vorstellen, darunter Meisterwerke von Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch. Die Haarlocken ihrer Kinder belegen, wie wichtig ihre Familie der Königin waren. Verschiedene Porträts der Königin können mit ihrer Totenmaske verglichen werden und belegen in ihrer Unterschiedlichkeit, warum Luises Schönheit als unmalbar galt.
Im Mittelpunkt steht aber das Vieraugen-Gespräch von Luise mit Napoleon. Leiden Sie mit, wenn Luise im berühmten Gemälde von Rudolf Eichstädt die Hände ringt; oder zeigen Sie Napoleon die kalte Schulter wie in der überlebensgroße Skulpturengruppe Gustav Eberleins, immerhin der gefragteste Bildhauer unter Kaiser Wilhelm II. Was aber macht die Rose in Luisens Hand?
Ein umfangreiches Begleitprogramm mit wissenschaftlichen Vorträgen und Unterhaltung sowie spezielle Angebote für Schulklassen und Familien umrahmen die Ausstellung.
Zur Museumseite: Ostpreußisches Landesmuseum
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