Silber aus Schlesien 1871-1945
Laufzeit: 27. März 2010 bis 03. Oktober 2010
Die Gründung des deutschen Kaiserreiches 1871 bewirkte einen wirtschaftlichen Aufschwung, von dem auch die Hersteller von Gold- und Silberwaren in Schlesien profitierten. Innerhalb weniger Jahre entstanden in allen schlesischen Städten zahlreiche neue Werkstätten, Fabriken und eine große Zahl von Geschäften, die bevorzugt einheimische Erzeugnisse anboten. Erfolgreich warben die Hersteller und Verkäufer für Bestecke, Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände oder Schmuckwaren. Selbstbewusst verwiesen sie darauf, sich mit der Konkurrenz in Berlin oder in Südwestdeutschland messen zu können.
Es gelang den schlesischen Herstellern zwar nicht, bei der Entwicklung neuer Formen und Dekore gleichermaßen bahnbrechend zu wirken wie große international tätige Firmen, doch in der Qualität der handwerklich wie auch industriell gefertigten Edelmetallarbeiten standen sie ihnen nicht nach. Bisher konnte dies nur am Beispiel des bedeutenden und zugleich größten schlesischen Unternehmens, der Firma Julius Lemor in Breslau, aufgezeigt werden.
Die Ausstellung Silber aus Schlesien bietet erstmals einen Überblick über das breite Schaffen der vielen anderen Hersteller. Die Präsentation ausgewählter Produkte ist dank zahlreicher Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen in Deutschland und Polen möglich geworden. Zu den Silberwarenfabriken zählen zum Beispiel Johann Bruschke (gegr. 1872), Julius Eispert (1891) oder Joseph Berger (vor 1900) in Breslau, Robert Altermann (1885), Sachse & Kohl (1872) und Fritz Gerber & Co. (1879) in Görlitz oder Paul Sandig & Co. (1869) in Liegnitz. Auf Kirchenarbeiten hatten sich die Firmen J. Hoeptner & Co. (1848) und J. Schlossarek (1882) in Breslau spezialisiert. Außer J. Schlossarek, der es sogar bis zum Hofjuwelier des Papstes schaffte, gab es auch eine Reihe von Hofjuwelieren wie die Gebr. Sommé (1794) und Carl Frey & Söhne (1862) in Breslau, die in der Ausstellung mit einer Reihe von Werken vertreten sind.
Zur Museumseite: Schlesisches Museum zu Görlitz
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