Zauber der Zerbrechlichkeit. Meisterwerke europäischer Porzellankunst
Ausstellung der Porzellansammlung in Kooperation mit dem Stadtmuseum Berlin
Laufzeit: 09. Mai 2010 bis 29. August 2010
Zu einer Geburtstagsparade aus Anlass des 300-jährigen Jubiläums der Porzellan-Manufaktur Meissen treten die bedeutendsten europäischen Porzellanzentren in einer Sonderausstellung in Berlin zusammen. Meißner Werke spielen unter den rund 500 Exponaten aus Sèvres, Wien, Doccia, St. Petersburg, Berlin, Frankenthal und Nymphenburg eine Schlüsselrolle. Sie werden in Bezug zu diesen Erzeugnissen gesetzt, so dass nicht nur die Ausstrahlung des Meißner Porzellans, sondern umgekehrt auch die Einflussnahme der jüngeren Manufakturen auf die sächsischen Produkte ablesbar wird.
Die Meißner Dominanz als Mutter aller Porzellane beginnt 1710 mit der Gründung der Porzellanmanufaktur. Obwohl man in Meißen das Geheimwissen um die Herstellung des Weißen Goldes, das Arkanum, streng zu hüten versuchte, verbreitete es sich rasch, und es entstanden andernorts weitere Manufakturen. Meißen blieb in den ersten Jahrzehnten die Bezugsgröße - von hier wurden Standards für die Tisch- und Tafelkultur sowie das gesamte Repertoire an Formen und Dekoren festgelegt.
Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts konnte dann ein regelrechter Boom der Porzellanherstellung verzeichnet werden. Die neu entstandenen Produktionsstätten stellten nach den für Sachsen verheerenden Folgen des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Meißen dar. Sie emanzipierten sich nach und nach von der Tyrannie de Meissen, beschritten neue innovative Wege und wirkten ihrerseits auf die traditionelle sächsische Porzellanmanufaktur zurück.
Jede der etwa 50 Manufakturen wird mit herausragenden Hauptwerken aus bedeutenden Museen und Sammlungen der Welt vorgestellt; das für ihre Produktion Spezifische soll ebenso gezeigt werden wie die alle Erzeugnisse verbindenden Elemente einer gemeinsamen Tradition. In dieser einmaligen Zusammenstellung der hochkarätigsten Porzellanmanufakturen wird ein lebhaftes Bild europäischen Porzellans im 18. Jahrhundert gezeichnet. Dem Besucher erschließt sich so der gesamte Kosmos an europäischem Porzellan von den höfisch-eleganten französischen über die englischen Porzellane mit ihrer weichen Formgebung sowie den mannigfaltigen deutschen oder den italienischen Manufakturen mit ihren kräftigen Farben und Formen. Eine eigens für diesen Anlass entwickelte Ausstellungsarchitektur macht den Zauber und die ästhetische Qualität dieses wunderbaren Werkstoffs auf besondere Art und Weise erlebbar.
Die Porzellansammlung und das Stadtmuseum Berlin begehen das Jubiläum gemeinsam und haben dafür das Ephraim-Palais in Berlin gewählt. Die hervorragenden Bestände aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin des Märkischen Museums, des Stammhauses des Stadtmuseums, bilden einen Glanzpunkt der Ausstellung.
Zur Museumseite: Ephraim-Palais
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