Ana Torfs Album/ Tracks A

Laufzeit: 27. Februar 2010 bis 18. Juli 2010

Mit fünf großformatigen Diaprojektionen, mehreren Fotoserien und einem Gesangsprojekt für das Internet präsentiert K21 einen ersten musealen Überblick über das Werk der belgischen Künstlerin Ana Torfs (geb. 1963, lebt und arbeitet in Brüssel).

Darstellen und Vorstellen, Realität und Fiktion bilden die Eckpfeiler von Ana Torfs’ Installationen, die aus projizierten Bildern (zumeist Schwarz-Weiß-Dias) und Texten bestehen.

In präzise choreografierten Ton- Bildkonstellationen werden literarische, historische, politische Stoffe erzählt und eindringlich vergegenwärtigt. Dabei arbeitet Ana Torfs mit professionellen Schauspielern und Schauspielerinnen, die ihre Rollen betont nüchtern und sachlich verkörpern. Dokumente aus der Geschichte der Jeanne d’Arc, ein berühmter Einakter des symbolistischen Dichters Maurice Maeterlinck oder Akten aus dem Mordprozess von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht dienen Ana Torfs als Arbeitsmaterial, das sie zu Raum füllenden Dia- Installationen wie „Du mentir-faux“ (Vom Falsch-Lügen), 2000, „The Intruder“ (Der Eindringling), 2004, oder „Anatomy“, 2006, verarbeitet. Das subtile Sezieren und Übereinanderlagern von Orten, Personen, Stimmen und Atmosphären, das Ana Torfs seit mehr als fünfzehn Jahren praktiziert und weiter entwickelt, schöpft aus dem Repertoire theatraler, fotografischer und filmischer Techniken.



Neben einer Auswahl früherer Arbeiten ist in K21 erstmalig die große, jüngst fertig gestellte Dia-Installation „Displacement“ (2009) zu sehen.

Sie entstand mit Unterstützung des Baltic Art Center, Visby. Die schwedische Insel Gotland, die Ana Torfs 2007 während eines Arbeitsaufenthalts kennen lernte, inspirierte die Künstlerin zu einem Remake von Roberto Rossellinis „Journey to Italy“ (1954), ein Filmklassiker des italienischen Neorealismo. Zu den wechselnden, in den Raum eingeblendeten Schwarz-Weiß- Fotografien der magisch-kargen Insellandschaft, die noch deutlich die Spuren der militärischen Nutzung während des Kalten Krieges trägt, sind die Dialoge eines sich auf einer Reise entfremdenden Paares zu hören.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Düsseldorf |
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