Olaf-Gulbransson-Museum
83684 Tegernsee
Im Kurgarten 5

Olaf Gulbransson – Porträtkarikaturen und Ölgemälde

Laufzeit: 27. September 2009 bis 18. April 2010

Nach über zweijähriger Abwesenheit kehren die Gemälde von Olaf Gulbransson wieder heim an den Tegernsee in das gleichnamige Museum. Zusätzlich zu der Dauerausstellung, in der zur Zeit etwa 30 Werke zu sehen sind, präsentiert die Olaf Gulbransson Gesellschaft e.V. Tegernsee ab 27. September in einer Sonderschau Exponate aus dem Depot der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen sowie Leihgaben aus Privatbesitz. Darunter befinden sich viele Werke, die zum ersten Mal in der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Bei der Vernissage im Barocksaal des Tegernseer Schlosses führt der Bayerische Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch mit einer Festrede in die Ausstellung ein. Darüber hinaus werden einige Personen, die sich um das Museum verdient gemacht haben, mit der Olaf Gulbransson Medaille geehrt beziehungsweise wird ihnen die Ehrenmitgliedschaft in der Olaf Gulbransson Gesellschaft verliehen. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Klaviertrio Würzburg.

1873 in Oslo geboren, kam Olaf Gulbransson 1902 nach München, wo er als Mitglied der „Simplicissimus“- Redaktion durch seine Karikaturen rasch internationalen Ruhm erlangte. Er wurde zu einem der scharfsichtigsten Porträtisten seiner Zeit. 1929 als Professor an die Akademie der Bildenden Künste in München berufen, erwarb er im gleichen Jahr den Schererhof hoch über dem Tegernsee. In einer großartigen Landschaft, die ihn an seine norwegische Heimat erinnerte, schuf Gulbransson nun Landschafts- und Porträtbildnisse, die zu den Höhepunkten europäischer Zeichenkunst des 20. Jahrhunderts gehören. Er starb im 85. Lebensjahr 1958 in Tegernsee.

Porträtkarikaturen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Schon der gefürchtete Kunstkritiker Gunnar Heiberg schrieb darüber: „Dann stand ich vor Olaf Gulbranssons Karikaturen, aber auf mich wirkten sie wie die reine Wirklichkeit. Gulbransson ist fertig zum Überfall auf den, den er hasst, und zum Einsatz für das, was er liebt. Wie alle guten Karikaturen, so sind seine Zeichnungen ähnlicher als die Menschen sich selbst. Fest in der Kontur, einfach in der Form, schönheitsgebunden von und in der Linie, logisch in der Übertreibung. Er verachtet die Grimasse, die Zimperlichkeit und besitzt die Eleganz, Grazie und Begeisterung für den Ernst der Komik.“

Ein Besuch bei Max Liebermann in Berlin brachte den Zeichner Olaf Gulbransson dazu, mit Ölfarbe anzufangen: Liebermann: „Warum malen Sie nicht?“ – Gulbransson: „Weil ich es nicht kann.“ – Liebermann: Hier ist ein Pinsel, und hier die Leinwand.“

In seinen späten Jahren entstanden Aquarelle, Pastelle und Ölbilder, welche die umliegende Landschaft und die Menschen zum Thema hatten, welche Gulbransson am nächsten standen. An Alfred Kubin schrieb er: „Einmal wird man sagen, Olaf hat erst mit siebzig angefangen.“

Der Troll aus Norwegen, der – so beschrieb ihn der ehemalige Bayerische Kultusminister Hans Maier – „Riese mit Kindergemüt, das ist im Falle dieses Norwegers kein leeres Klischee. Seine kräftige Hand war der haarfeinsten Striche mächtig, und seine Porträts sind, bei aller Schärfe der Charakteristik, umgeben von einer Aura des zarten Respekts.“

Zur Museumseite: Olaf-Gulbransson-Museum

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  Tegernsee |
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