OLAF HOLZAPFEL
DAS NOMADISCHE KRITERIUM
Laufzeit: 20. September 2009 bis 22. November 2009
Mit Olaf Holzapfel hat das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr einen Künstler zu Gast, dessen Werk erstmals in dieser Region in einer Einzelausstellung vorgestellt wird. Das Ruhrgebiet, geprägt von Kohlenbergbau und Stahlindustrie, zählt zu den größten Ballungszentren Europas und präsentiert sich im nächsten Jahr als Kulturhauptstadt RUHR.2010. Seit der Schließung von Zechen und Stahlwerken befindet sich das Revier im Strukturwandel: Umnutzung belebt alte Quartiere und neue Architekturformen füllen bisherige Freiräume und Baulücken aus, so dass innovative Wohnorte, Produktionsstätten, Kreativzentren und Erlebnisräume mit eigener Infrastruktur entstehen. Die Metropole Ruhr ist ein Ort der Möglichkeiten und Veränderungen.
n seinen Skulpturen, Gemälden und grafischen Arbeiten setzt sich Olaf Holzapfel mit Räumen des Übergangs einer sich im Aufbruch befindenden Lebenswelt auseinander. Wie ein Nomade, der von Ort zu Ort zieht, geht der in Berlin lebende Künstler auf Wanderschaft: In fernen Städten wie Tokio, Mumbay oder New York begibt er sich auf Spurensuche und erforscht den urbanen Raum. Die 2006 in Japan entstandene fotografische Serie Nakano Sakaue dokumentiert anhand von Leitsystemen die Bewegungsmuster von Menschen in Megastädten. Dem Betrachter eröffnen sich ynamische Stadtlandschaften, in denen Verkehrsschilder und Straßenmarkierungen den umgebenden Raum definieren und als Wegweiser bei der Orientierung helfen. Sie erfülle n ihren Zweck erst, wenn man ihre Botschaften entschlüsselt und ihren Anweisungen folgt.
Der Zusammenhang zwischen Raumwahrnehmung, Verortung und Bewegung zeigt sich auch in Holzapfels Skulpturen. Es handelt sich hierbei um organisch-geometrische Körper, die Titel wie Rezipient und Aufenthalte tragen und aus Acrylglas gefertigt sind. Das transparente Material ermöglicht den Durchblick auf tiefer liegende Schichten, in denen Faltungen und Verformungen eine Vielzahl an Zwischenräumen bilden. Während Olaf Holzapfel seine Eindrücke und Raumerfahrungen mittels Fotografien abbildet, lässt er sie durch die Objekte greifbar werden.
In seiner Malerei erzeugt er hingegen selbst künstliche Raumwelten: So setzt sich das Bild Die Nachbarschaft der Dinge aus wiederholten, körperhaft gemalten Flächen zusammen. Ein bestimmter Raum ist kaum noch abgrenzbar; vielmehr löst sich das Gefüge auf und lässt ein abstraktes Modell von Räumlichkeit in Form einer unendlichen Matrix entstehen.
Zur Museumseite: Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr in der Alten Post
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