Mythos.
2000 Jahre Varusschlacht
Laufzeit: 15. Mai 2009 bis 25. Oktober 2009
Die Ausstellung zeigt, wie aus dem historischen Ereignis der Varusschlacht ein Mythos wurde, der schon in der Römerzeit, vor allem aber seit dem ausgehenden Mittelalter bis in die Gegenwart für jeweils aktuelle politische Auseinandersetzungen und nationale Ziele dienstbar gemacht wurde.
Die Beschreibungen der Germanen durch den römischen Autor Tacitus in seiner Schrift Germania legte die Grundlagen für das Verständnis dieses Volkes im neuzeitlichen Deutschland. Dieses notgedrungen subjektive Bild wird modernen archäologischen Forschungsergebnissen gegenübergestellt, die im Rahmen der Ausstellung eine Überprüfung ausgewählter römischer Nachrichten erlauben. Auf diese Weise wird es dem Ausstellungsbesucher ermöglicht, Bezüge zur Rezeptionsgeschichte herzustellen: Viele von der deutschen Rezeption für die Germanen und damit für die Deutschen reklamierten Tugenden entsprechen nicht der historischen Realität, sondern spiegeln allgemeine ethische Normen und Ideale wider.
Methodisch werden im weiteren Verlauf der Ausstellung das jeweilige Germanen- oder Arminiusbild sowie die kulturelle oder nationale Abgrenzung gegen alles Romanische auf dem Hintergrund der allgemeinen Geschichte dargestellt. Vordergründig geht es dabei um die Rezeptionsgeschichte der Varusschlacht und des Arminius. Diese ist jedoch nicht losgelöst von dem Bild, das sich im Laufe der letzten 500 Jahre die Deutschen von sich selbst gemacht haben. Ein Vergleich mit entsprechenden Mythenbildungen in den Nachbarstaaten Deutschlands soll zeigen, dass diese nationale Mythenbildung kein isoliertes Phänomen war.
Katalog: Imperium. Konflikt. Mythos. 2000 Jahre Varusschlacht im Theiss Verlag erschienen.
Zur Museumseite: Lippisches Landesmuseum Detmold
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