Otto Lange (1879 - 1944)
Aquarelle und Grafik aus eigenen Beständen

Laufzeit: 19. September 2009 bis 22. November 2009

Anderer Ausstellungsort:
Museumsspeicher, Böttcherstraße 23

Mit einer Sonderausstellung im Museumsspeicher erinnert das Stralsunder Kulturhistorische Museum ab 18. September (Eröffnung 18 Uhr) an den Künstler Otto Lange.
Das Museum zeigt eine Auswahl von Aquarellen, Zeichnungen und Radierungen, die es 1953 als Schenkung aus dem Nachlass von Otto Langes Witwe erhielt. Dabei handelt es sich ausschließlich um Arbeiten, die während seiner Zeit auf Rügen und Hiddensee entstanden sind.

Der gebürtige Dresdner erblickte vor 130 Jahren das Licht der Welt und erlernte ursprünglich den Beruf eines Dekorationsmalers. Ehe er seine künstlerische Laufbahn begann, arbeitete Lange mehrere Jahre als Handwerker und startete erst relativ spät damit, seine weitere künstlerische Ausbildung zu betreiben. Während seines Studiums an der Kunstakademie Dresden wurde er Meisterschüler bei Otto Gussmann, der 1897 als Professor für Ornamentgestaltung und dekorative Malerei an die sächsische Bildungsinstitution berufen worden war. 1915 schließlich wurde Otto Lange, inzwischen schon längst kein Unbekannter mehr in der Kunstszene seiner Zeit, an die Königlich-Preußische Kunstgewerbeschule in Bromberg berufen. Zwischendurch erlaubte er sich Studienaufenthalte auf Rügen und auf der Kurischen Nehrung. Mit 46 Jahren erhielt er eine Professur im Bereich der Textilgestaltung an der Plauener Kunsthochschule für Textilindustrie. Als Vertreter eines expressionistischen Kunststils bis hin zur Neuen Sachlichkeit gehörte Otto Lange mit dem Machtantritt der Nazis zu den verfemten Künstlern. Auch wenn ihm Schlimmeres erspart blieb, so war er durch die Verfolgung als „kulturbolschewistisch verseuchter Künstler“ isoliert und es wurde in seinen letzten Lebensjahren, bis zu seinem Tod 1944, still um ihn.