Hector Kunstpreis 2009
Die Preisträger und Kandidaten
Laufzeit: 05. Dezember 2009 bis 28. Februar 2010
Der Bildhauer Tobias Rehberger wird mit dem neu etablierten Hector-Kunstpreis der Kunsthalle Mannheim ausgezeichnet. Benjamin Appel erhält den Hector-Förderpreis, der zum fünften Mal vergeben wird. Die Jury mit Stephan Berg (Direktor Kunstmuseum Bonn), Doede Hardeman (Gemeentemuseum Den Haag), Dieter Hasselbach (Förderkreis-Vorsitzender) und Kunsthallen-Direktorin Ulrike Lorenz kürte Rehberger als einen der international bedeutendsten deutschen Künstler der mittleren Generation für sein breit gefächertes Werk im Spannungsfeld von Kunst und Design, mit dem er so subversiv wie sinnlich Funktion, Gebrauchswert und Urheberschaft von Kunst thematisiert. Der Hector-Preis der Kunsthalle wird erstmals im Doppelpack für eine etablierte und eine junge zeitgenössische Position in der dreidimensionalen Kunst vergeben.
Noch bevor Tobias Rehberger den Goldenen Löwen" als bester Künstler der diesjährigen Biennale in Venedig erhielt, stand er am 3. Juni als der erste Hector-Kunstpreisträger der Kunsthalle Mannheim fest. Die Jury entschied sich für den 43-jährigen Bildhauer, der als Professor an der Städelschule in Frankfurt unterrichtet und seit über einem Jahrzehnt mit seinem opulenten Werk aus konzeptuellen Objekten und Materialkonstellationen, Raum- und Lichtinstallationen und mit ortsbezogenem Architektur- und Innenraumdesign internationale Bedeutung erringt, weil er brisante Fragen der Gegenwartskultur nach dem Verhältnis von Kunst und Leben, Kunst und Konsum, aber auch nach der Beziehung von Erfindung und Rekonstruktion, Formsetzung und Handlungsofferte in komplexen Versuchsanordnungen neu interpretiert" (Jury-Statement). Der neue Hector-Kunstpreis ist mit 30.000 Euro dotiert, wovon 25.000 Euro der Erwerbung eines Werks für die Sammlung der Kunsthalle dienen.
Der Hector-Förderpreis geht in diesem Jahr an den 31 Jahre jungen Benjamin Appel. Der Absolvent der Staatlichen Akademie der Künste in Karlsruhe überraschte die Jury mit seinen geometrisch ausbalancierten, skulpturalen Raummarkierungen aus armen" Materialien wie Beton, Erde, Holz und Fensterglas. Seine präzisen Bekenntnisse zum Unspektakulären, Beiläufigen, Fragilen, in denen Formprinzipien der klassischen Moderne aufleuchten, versteht die Jury als einen originären Aufruf zum Nachdenken über Skulptur heute. Erstmals ist auch der Hector-Förderpreis dotiert: mit 10.000 Euro für einen Ankauf der Kunsthalle.
Die Kunsthalle Mannheim und H.W. & J. Hector-Stiftung vergeben seit 1997 im dreijährigen Rhythmus den Hector-Förderpreis als einen Spezialpreis für dreidimensionale Kunst an jüngere Künstler in Deutschland. Bisherige Preisträger waren u. a. Martin Schmidt und Florian Slotawa. Mit der diesjährigen Erweiterung und Neupositionierung des Hector-Preises will die Kunsthalle Mannheim ihren Ruf als bedeutendes Skulpturenmuseum vor allem im zeitgenössischen Bereich markant profilieren. Dem Förderpreis, für den sich junge Künstler bewerben können, wird der Kunstpreis für ein konzeptionell ausformuliertes und bereits anerkanntes Werk zur Seite gestellt. Die Preisgelder sind verbunden mit Ankäufen für die Kunsthalle Mannheim. In drei Parallelausstellungen werden nicht nur die Preisträger, sondern auch ausgewählte Kandidaten des Förderpreises vorgestellt und so ein Spektrum experimenteller skulpturaler Ausdrucksweisen präsentiert. Zu den Ausstellungen erscheinen drei Kataloge im gemeinsamen Schuber.
Als Kandidaten für die Gruppenausstellung 2009 wählte die Jury das Künstlerpaar Özlem Günyol und Mustafa Kunt sowie Sandra Kuhne, Regine Müller-Waldeck, Martin Pfeifle und Martin Wöhrl. Preisverleihung und Ausstellungseröffnungen finden Anfang Dezember in der Kunsthalle Mannheim statt.
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