Museum Schloss Fellenberg
66663 Merzig
Torstr. 45 a

„selig – sündig“
Otmar Alt eine Retrospektive

Laufzeit: 29. Juni 2009 bis 20. September 2009

Die Merziger Ausstellung „selig – sündig“ Otmar Alt eine Retrospektive gibt einen Überblick über das umfangreiche und vielfältige Schaffen von Otmar Alt. Zu sehen sind aus den letzten vierzig Künstlerjahren Malerei, Grafiken, Skulpturen, Illustrationen mit ganz unterschiedlichen Themen. Dabei schildert er religiöse Themen ebenso vergnüglich und lebensbejahend wie er Erotisches genussvoll, manchmal lustig und witzig aber auch nachdenklich, humorvoll zeigt – eben Alt-gemäߓ!.
Ein umfangreiches Begleitprogramm wird zur Ausstellung angeboten.
Ottmar Alt wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. 1994 wurde er zum Bürger des Ruhrgebietes ernannt, 1998 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt.

Wer kennt sie nicht die farbenfrohen, knallbunten Bilder von Otmar Alt, die Lebenslust, Freude und auch pralle Erotik ausstrahlen. Auf den ersten Blick erscheint alles klar und deutlich aber hinter der bunt-heiteren Phantasiewelten wird zunehmend ein ernsthafter Hintersinn spürbar.
„Kunst heißt: Ein Zeichen setzen“ sagt Otmar Alt, der zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern in Deutschland zählt. Mit seiner unverwechselbaren Bildsprache, die aus kräftigen formalen Elementen und einer lebendigen Farbgebung, aus knallbunten Acrylfarben bestehen, setzt er unverkennbar Zeichen.
1940 in Wernigerode geboren, wächst Otmar Alt in Berlin auf. Nach dem erfolgreichen Abschluß einer Lehre als Schaufenstergestalter und Plakatmaler studierte er in den 1960er Jahren an der Hochschule für Bildende Kunst in Berlin. Die damalige Kunstszene war durch den Informel, den abstrakten Expressionismus geprägt. Alt setzt sich mit der abstrakten Malerei auseinander und es entstehen zahlreiche informelle Bilder. Aber schon früh zeigen sich angedeutete Figuren und gegenständliche Zeichen in seinen Bildern, denen er phantasievolle Bildtitel gibt. Er fand seine eigene künstlerische Bildsprache, mit immer stärkerer Hinwendung zum Figürlichen und einer Vorliebe für intensive Farben und bald auch für klar definierte Formen und Konturen, sowie Motiven aus der Tier- und Pflanzenwelt. Paul Klee, den Otmar Alt als Ideengeber bezeichnet und auch das bildnerische Wirken von Pablo Picasso, Miro und Salvator Dali und anderen großen Künstlern der klassischen Moderen haben zur künstlerischen Entwicklung von Otmar Alt beigetragen.
Heute zählt er mit Horst Antes und Hap Grieshaber zu den wichtigsten Vertretern der „Neuen Figuration“ in Deutschland, bei denen die Figur das Zentrum des Bildes ist. Seit Ende der 1970er Jahre lebt und arbeitet Otmar Alt auf einem ehemaligen Bauernhof im nordrhein-westfälischen Hamm. In unmittelbarer Nähe ist auch die Otmar Alt-Stiftung in der Ausstellungen junger Künstler stattfinden und die junge talentierte Künstler mit Stipendien unterstützt. Die Vielfalt seines Schaffens ist so umfangreich und weitreichend wie sein Kunstbegriff: Kunst soll den ganzen Lebensraum eines Menschen umfassen. Er will die Kunst zum Menschen bringen, mitten in das tägliche Leben. Und so gestaltet Alt Gebrauchsgegenstände, da treffen wir auf die Telefonkarte, mit den für Alt typischen farbenfrohen Fabelwesen geschmückt – natürlich gibt es auch ein von Alt gestaltetes Telefon – ein Apparat in Form eines Musikanten. „Kunst kommt von Künden“ ist der Leitgedanke von Alt und sieht bei dem Künstler die Verantwortung, viele Menschen für die Kunst zu interessieren und somit eine breite Öffentlichkeit anzusprechen. So geht Alt mit seiner Kunst zu den Menschen und zeigt seine Kunst dort, wo er möglichst viele Menschen antrifft – z. B. mit der Gestaltung eines Imbissstandes in Münster. Er erstellt Bühnenbilder, geht mit seiner Kunst ins Warenhaus ins Karstadt, kreiert Kinderspielzeug, gestaltet Plätze, Uhren, Brillen, Lautsprecherbosen, Schirme, Autos, Kochbücher und vieles mehr und will damit die Trennung von Kunst und Alltagsleben überwinden. Kunst soll nach Alt selbst Gebrauchsobjekt und für jeden zugänglich sein.
Otmar Alt, der Maler, wie er sich selbst nennt, ist ein Multitalent. Er fertigt Skulpturen in Glas, Holz, Keramik, Stahl, Kunststoff, dabei kommen Malerei, Grafik, Illustration nicht zu kurz, eigentlich spielt für Alt das Material keine Rolle. Immer arbeitet er mit einer ihm eigenen Experimentierfreude und Energie. Ständig ist er auf der Suche nach neuen Objekten. Experimentierfreunde, Schaffensdrang und eine unerschöpfliche Phantasie bringen ihn immer wieder zu neuen Bildkreationen. Die Phantasie will er mit den Menschen teilen. „Ich möchte den Menschen mitnehmen auf die Reise der Phantasie“.

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Kategorien:
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