Volker Lehnert - Gerüst. Geröll
Malerei 1989-2009

Laufzeit: 28. Juni 2009 bis 16. August 2009

Die aktuelle Ausstellung des Märkischen Museums Witten, die zuvor im Richard-Haizmann-Museum Niebüll gezeigt wurde, widmet sich dem Maler Volker Lehnert und seiner Entwicklung über zwei Jahrzehnte. Die Arbeiten der späten 80er und frühen 90er Jahre zeigen eine expressive, gestisch bestimmte Malerei, deren Motive von chiffrenhafter, ungeordneter Figuration geprägt sind. Später entstehen die großen Leinwände des Tuscania-Zyklus in der jahrelangen intensiven Auseinandersetzung mit dem Erzählerischen mittelalterlicher Bauskulptur. Ende der 90er Jahre führen dann betonte Flächenkompositionen zu einer zunehmenden Beruhigung der Bildfläche und einer farbigen Vereinfachung.
In den Arbeiten der letzten Jahre, insbesondere im Zyklus „Gerüst.Geröll“, der den Schwerpunkt der Wittener Ausstellung ausmacht, zieht Volker Lehnert gewissermaßen die Summe seiner bisherigen malerischen Erfahrungen: in den zumeist großformatigen, prozesshaft sich entwickelnden Bildern durchdringen und überlagern sich verschiedene Realitätsebenen und bildnerische Erzählstränge, in die comicartig anmutende Versatzstücke integriert sind. Eingebunden in die Komposition aus Linien und Flächen finden sich immer wiederkehrende Motive wie Menschen, Tiere, Bäume und Felsen. So entsteht, wie es Uwe Haupenthal im Katalog zur Ausstellung formuliert, „eine Bildwelt aus Widersprüchen, deren bildnerisches Potential zuvorderst den Eindruck von Wirklichkeit vermittelt. Dabei setzt die Wirkmächtigkeit der Malerei einen ebenso lebendigen wie unkontrollierbaren Kosmos frei“.

Die Ausstellung wird ergänzt durch die Präsentation druckgraphischer Arbeiten des Künstlers in den Räumen des Graphischen Kabinetts im Erdgeschoss des Museums.
Das druckgraphische Werk Volker Lehnerts, das bisher rund 1000 (zumeist farbige) Blätter umfasst, begleitet kontinuierlich seine malerische und zeichnerische Arbeit. Häufig schließen die Lithographien, Radierungen und Hochdrucke eine langjährige Phase der Beschäftigung mit einem Werkkomplex in letzter Verdichtung des Anliegens ab. Gezeigt werden ausgewählte Arbeiten der letzten Zeit, insbesondere aus den Zyklen „Das Geröll“, „Auch eine Verschwörung im Gelände“, „Dschungel“, „Garten B.“ und „Desperate landscapes“.