Christophine Reinwald, geb. Schiller. Die Aquarelle
Laufzeit: 23. April 2009 bis 21. Juni 2009
Christophine Reinwald (1757-1847) hat ein beachtliches malerisches Werk hinterlassen, das nur selten zu sehen.
Wäre sie nicht Schillers Schwester gewesen, so wäre sie allein schon als Freundin der berühmtesten Malerin, die das Herzogtum Württemberg hervorgebracht hat, interessant. Das Portrait, das Ludovike Simanowiz von ihr geschaffen hat, gehört zu den schönsten Frauenbildnissen des schwäbischen Klassizismus. Es zeigt Christophine Reinwald (17571847) vermutlich 1789, nach ihrer Heirat und Übersiedlung nach Meiningen, während des ersten Besuchs in der Heimat.
Der Freundschaft mit Ludovike verdankte Christophine Reinwald vermutlich auch die ersten Anregungen zum Zeichnen und Aquarellieren, Tätigkeiten, die sie ihr Leben lang mit Begeisterung ausübte, ohne allerdings die Professionalität ihres Vorbilds auch nur annähernd zu erreichen. Ihre Arbeiten vorwiegend Stilleben und Portraits sowie Kopien aus Kupferstichwerken der Meininger Bibliothek übertreffen die damals üblichen Ergebnisse weiblicher Freizeitbeschäftigung nur unwesentlich; doch stärkte die bildnerische Tätigkeit ihr Selbstbewusstsein. Sie bot ihr Gelegenheit zu kleinen Fluchten aus dem häuslichen Alltag und verschaffte ihr, durch den Kunstunterricht, den sie jahrelang in ihrer Meininger Wohnung erteilte, sogar eine zusätzliche Einnahmequelle. Mit besonderer Hingabe pflegte Christophine auch die beiden Obst- und Gemüsegärten, die sie am Rande der Stadt gepachtet hatte darin ganz die Tochter des Baumexperten und Frischluftfanatikers Johann Caspar Schiller, der ihr mitunter Obstbäumchen von der Solitude zukommen ließ. Deren erste Früchte hat sie aus Pietät in kleinen Aquarellen dokumentiert.
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