>Nichtorte, Orte< Sammlungsausstellung 2009
Laufzeit: 07. Februar 2009 bis 10. Januar 2010
>Nichtorte, Orte< macht über eine europäische Perspektive auf künstlerische Positionen aufmerksam, die kritisch ihre Umwelt und historische Ereignisse hinterfragen sowie Auswirkungen von Wandlungsprozessen untersuchen. Die GfZK arbeitet von Beginn an mit vielen KünstlerInnen, die sich aus ihrer Perspektive mit der deutschen bzw. der europäischen und insbesondere der mittel-, ost- und südosteuropäischen Geschichte beschäftigen. Und aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte sowie ihres Ausstellungsprofils spiegelt sich der politische Umbruch 1989 in Mittelost-, Ost- und Südosteuropa in zahlreichen Werken der Sammlung der GfZK wider. Viele Arbeiten beziehen sich auf Orte Landschaften, Städte, Gebäude, Straßen, Plätze und Denkmäler und damit verbundene Ereignisse und Prozesse, die neuere und aktuelle deutsche und europäische Geschichte und Gegenwart berühren.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Karl Schlögel: Wir haben vor unseren Augen sogar Nichtorte, Orte, die wieder verschwunden, untergegangen sind, von denen nichts geblieben ist außer der Erinnerung an sie. (in: Im Raume lesen wir die Zeit. München 2003, S. 71). Für >Nichtorte, Orte< wurden Werke ausgewählt, in denen sich aktuelle künstlerische und gesellschaftliche Diskussionen bündeln, wie die Nutzungs- und Wahrnehmungsänderungen von Orten, Plätzen und Gebäuden sowie die Auseinandersetzung mit den ideellen, künstlerischen und baulichen Hinterlassenschaften der DDR und anderer Staaten des ehemaligen so genannten Ostblocks. Es werden Werke präsentiert, die auf alte und neue Denkmalskonzepte sowie auf traditionelle bildkünstlerische Gattungen und Genres wie das Wandbild im öffentlichen Raum oder das Schlachtenbild verweisen. Sie rufen Orte wie Berlin, Dubrovnik, Erfurt, Frankfurt/Main, Auschwitz, Halle/Saale, Hradec Králové (Königgrätz), Sarajevo und Zagreb auf. Einen Schwerpunkt bildet Leipzig, wo die Diskussionen über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt u.a. an den städtebaulichen Änderungen am Augustusplatz und am Brühl kulminieren.
Mehrere Ebenen und Vermittlungsangebote wie das Ausstellungsdisplay, eine publizistische Wegeführung (Itinerar), der Katalog im Rahmen des Sammlungskataloges der GfZK, Veranstaltungen und der Audioguide verknüpfen die künstlerischen Positionen mit gesellschaftspolitischen Fragen. Sie binden Orte, Nichtorte, ihre Geschichte und Gegenwart, politische Ereignisse und gegenwärtige Erfahrungen diskursiv zusammen.
Beteiligte KünstlerInnen:
u.a. mit: Azra Aksamija, Sibylle Bergemann, Zdenko Buzek, Nathan Coley, Till Exit, Miroslaw Filonek, Ian Hamilton Finlay, Günther Förg, Martin Greenhalgh, Eberhard Havekost, Werner Heldt, Johanna Kandl, Imi Knoebel, Hanno Otten, Blinky Palermo, Helga Paris, Inken Reinert, Peter Riedlinger, Merle Saß, Michael Scheffer, Ross Sinclair, Thomas Struth und Slaven Tolj.
Zur Museumseite: Galerie für Zeitgenössische Kunst
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