Ausgegrenzt Ausgelöscht
Jüdisches Schicksal in Paderborn 1933-1945
Laufzeit: 02. November 2008 bis 22. Februar 2009
Das Museum für Stadtgeschichte und der Verein für Geschichte an der Universität Paderborn richten zum Gedenken an die Pogromnacht vor siebzig Jahren gemeinsam eine Ausstellung aus. Unter dem Titel "Ausgegrenzt - Ausgelöscht". Jüdisches Schicksal in Paderborn 1933-1945, wird die Exposition vom 2. November 2008 bis zum 22. Februar 2009 im Museum für Stadtgeschichte gezeigt werden. Ermöglicht wird die Ausstellung durch die maßgebliche Unterstützung der NRW-Stiftung.
Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler des Deutschen Reiches am 30. Januar 1933 setzte die Verfolgung nicht systemkonformer Teile der Bevölkerung, insbesondere der jüdischen Minderheit, nun organisiert und bürokratisch auf breiter Front ein. Das Schicksal der Paderborner Juden verlief weithin außengesteuert. Schrittweise, bestimmt von zunehmender Diskriminierung, der Vernichtung der Existenzmöglichkeiten und der Zerstörung ihrer sozialen Beziehungen, engte sich das jüdische Leben immer mehr ein. Der Novemberpogrom vom 9.11.1938 steigerte den staatlichen Antisemitismus gegen die Juden im Deutschen Reich. Entgegen der NS-Propaganda waren sie keine Reaktion des "spontanen Volkszorns" auf die Ermordung eines deutschen Diplomaten durch einen Juden. Sie sollten vielmehr die seit Frühjahr 1938 begonnene gesetzliche "Arisierung", die Zwangsenteignung jüdischen Besitzes und jüdischer Unternehmen, planmäßig beschleunigen.
Die Ausstellung stellt am Beispiel der Paderborner Familie Kosses, die in der Bachstraße 9 am Paderquellgebiet wohnten, die Geschichte des Unterganges der jüdischen Gemeinde Paderborns in der NS-Zeit dar. Während Hilde und Lotte Kosses noch emigrieren konnten wurden die Eltern und die jüngste Tochter Henny im Konzentrationslager in Auschwitz ermordet. Das Schicksal der Familie steht exemplarisch für sukzessive Entrechtung, Verfolgung und Ermordung, welche die deutschen Juden während der NS-Zeit erlitten.
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