Revolution! Bayern 1918/19

Laufzeit: 25. November 2008 bis 22. Februar 2009

Anderer Ausstellungsort:
Literaturhaus München, Salvatorplatz 1

Revolutionen finden sich in der deutschen Geschichte nur selten; im konservativen Bayern rechnet man mit ihnen noch viel weniger. Und doch wartet gerade Bayern mit einer Revolution auf, die zu den spannendsten Kapiteln der deutschen Geschichte gehört: die Revolution der Jahre 1918/19, der sich politisches Chaos und schließlich ein Bürgerkrieg anschlossen. Der Ausbruch der Revolution in Bayern jährt sich im Jahr 2008 zum 90. Mal. Dies nehmen das Haus der Bayerischen Geschichte und das Institut für bayerische Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, der Monacensia, Literaturarchiv und Bibliothek, München, sowie die Stiftung Literaturhaus München zum Anlass, das in der Öffentlichkeit wenig präsente Thema aufzugreifen. Die Ausstellung geht der dramatischen Zeit von November 1918 bis April 1919 in ihren Einzelheiten nach.

Dass selbst die Bezeichnung „Freistaat“, mit der sich das heutige Bayern gerne präsentiert, auf die Revolution von 1918/19 zurückgeht, ist kaum bekannt – ebensowenig ist es die Revolution selbst, die weitgehend aus dem öffentlichen Gedächtnis getilgt ist. Namen wie Kurt Eisner, Ernst Toller, Erich Mühsam, Gustav Landauer, Ernst Niekisch, Johannes Hoffmann haben damals in München den Ton angegeben - ihnen widmet die Ausstellung nun Raum.
Eine umfassende Web-Site präsentiert zusätzlich zur Ausstellung die Geschichte der Revolution in Bayern 1918/19 mit Fotomaterial zu den Vorgängen in München, aber auch in einzelnen Städten und Gemeinden in ganz Bayern. Der vergleichsweise gut erforschte "revolutionäre Stadtplan von München" soll im Lauf der Zeit eine Entsprechung finden in den bayerischen Regionen und die "Revolution auf dem Lande", die ganz unterschiedlich verlaufen ist, dokumentieren. Die Monacensia München hat großzügigerweise über 100 bislang weitgehend unveröffentlichte Plakate zur Revolution aus ihren Beständen zur Verfügung gestellt. Eine "Chronik der laufenden Ereignisse" ermöglicht rasche Orientierung, Biografien und Porträts stellen die handelnden Personen vor: www.revolution.hdbg.de