Franz Eder
Aus bayerischer Sicht
Laufzeit: 03. September 2006 bis 29. Oktober 2008
Eine Statue der Bavaria, übersät mit Insignien deutscher und amerikanischer Marken; ein blumengeschmückter Balkon, der sich an eine auslandende weibliche Oberweite schmiegt und ein dicker, schnauzbärtiger Mann, der sich Bier in die Vene spritzt fast alles, was Franz Eder karikiert, karikiert er mit Blick auf bayerische Eigenheiten. Aus bayerischer Sicht heißt daher auch die Ausstellung mit Zeichnungen des Münchner Künstlers, die das Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik und Karikatur in Tegernsee jetzt zeigt.
Zur Vernissage am 3. September 2006 um 11.30 Uhr im Museum spricht Dr. Hans Zehetmair, langjähriger bayerischer Kultusminister und Bewunderer von Franz Eder. Klar, dass sich unter den etwa 100 Exponaten auch ein Porträt von Zehetmair findet so wie von weiteren bayerischen Persönlichkeiten und anderen hiesigen Besonderheiten. Ein anderer Teil der Ausstellung zeigt Zeichnungen, die Franz Eder während seiner Tätigkeit beim Schweizer Satiremagazin Nebelspalter angefertigt hat. Nach seiner Ausbildung zum Kartographen und Grafiker hatte Eder zehn Jahre bei den Eidgenossen gelebt. Als er Ende der 70er Jahre wieder nach München zurückkehrte, zeichnete er weiter für die Schweizer Zeitschrift, aber auch für verschiedene Münchner Tageszeitungen, den Focus und für Buchverlage. Daneben karikierte Eder in über 60 Fernsehsendungen, aber auch als Schnellzeichner auf Messen und Veranstaltungen. Dabei saßen unter anderem Willy Brandt und Bruno Jonas persönlich Modell. Die Zeichnungen von Franz Eder waren und sind auf zahlreichen Ausstellungen in West- und Osteuropa, in den USA sowie im Münchner Stadtmuseum zu sehen.
Über 6.000 Schnellzeichnungen hat Eder mittlerweile angefertigt, sogar im Urlaub hat er Papier und Bleistift dabei. Da kann es passieren, dass ich Leute entweder verstohlen oder offen karikiere, was für die Betroffenen nicht immer schmeichelhaft ist, gibt Eder zu. Er beobachtet einfach gern, vor allem Menschen. Ruhig und gelassen schaut er ihnen in die Augen, verzieht keine Miene. Doch seine Augen funkeln und sein Blick macht klar: Schon längst hat Franz Eder etwas gefunden eine kleine Unebenheit, ein kleines Grübchen, einen schiefen Mundwinkel. Und was Eder einmal gefunden hat, das wird gnadenlos mit spitzen Feder für alle Ewigkeit aufs Papier gebannt. Wie etwa jene Badeskizze, die auch in der Ausstellung hängt, entstanden während eines Urlaubs in Italien. Damals zeichnete Eder gerade eine junge Strandschönheit, als ihn deren Freunde kurzerhand ins Meer warfen.
Zur Museumseite: Olaf-Gulbransson-Museum
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