Olaf-Gulbransson-Museum
83684 Tegernsee
Im Kurgarten 5

Rudi Hurzlmeier
Meisterwerke der komischen Periode

Laufzeit: 07. Januar 2007 bis 25. Februar 2007

Großformatige Ölgemälde – das sollen Cartoons sein? Wer dem Werk von Rudi Hurzlmeier zum ersten Mal begegnet, wähnt sich einen kurzen Moment lang in einer Ausstellung zu Bildender Kunst des 18. oder 19. Jahrhunderts. Ein Porträt mit Hund auf einem roten Sofa, Landschaftsmalerei mit romantisch verschneiten Bäumen, dazwischen ein Hirsch, der seelenruhig Stroh aus einer Futterkrippe frisst, dramatische Berggipfel, die rings um eine kleine Berghütte aufragen, die ganz harmlos und idyllisch auf einer saftig grünen Almwiese ruht. Nur die Wäscheleine „stört“, die sich von der Hütte über eine Schlucht zum Gipfelkreuz in der Ferne spannt. Bei dem Hund auf dem roten Sofa ist es dessen linke Pfote, die er mit der Zunge befeuchtet, um die Seite eines Buches umzublättern, und am Hirsch die beiden Höcker auf seinem Rücken, die eigentlich einem Dromedar gehören.

„Die Bildenden Künstler haben das ihrer Meinung nach sinkende Schiff der Tafelmalerei verlassen, um rattengleich die Rettungs- und Schlauchboote Installation, Video und Performance zu entern; auf dem Dampfer haben komische Künstler das Steuer übernommen“, schreibt Robert Gernhard in seiner Empfehlung für Hurzlmeier. Denn Hurzlmeier ist einer dieser komischen Künstler, die mit Öl und Acryl Lacher auf Leinwand produzieren. „Meisterwerke der komischen Periode“ sind das, zu sehen ab 7. Januar 2007 in der gleichnamigen Ausstellung im Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik und Karikatur in Tegernsee.

Bei der Vernissage am Sonntag, den 14. Januar 2007 um 11.30 Uhr ist neben Rudi Hurzlmeier gleich noch ein Meister der komischen Periode zu erleben: Skandinavist und Kabarettist Gerhard Polt wird in die Ausstellung einführen, in eine Welt, die sich wie seine Auftritte hin und her bewegen zwischen freundlichem Witz und dem Spiel mit dem Grauen sowie der Lust am Schock. Gekonnt spielt Hurzlmeier mit Anleihen aus der Kunstgeschichte, mit Mythen und mit unseren Sehgewohnheiten. Irritiert reibt man sich die Augen und schaut auf alle Fälle zwei Mal hin, und bisweilen erkennt man erst dann, dass das, was man da gerade betrachtet, ein herrlich schräges Eigenleben führt; mal frech, mal raffiniert, mal hintergründig oder bitterböse, und nicht selten unter der Gürtellinie.

Thematisch bildet das Werk Rudi Hurzlmeiers so ziemlich das ab, „was ich gerne betrachte und studiere: Frauen, Pferde, Vögel, Bäume, Wolken, Gebirge. Sehr schwierige, weil kitschbelastete Motive allesamt“, so der Niederbayer. Rudi Hurzlmeier wurde im Jahr 1952 im Kloster Mallersdorf geboren. Das Zeichnen brachte er sich selbst bei, nachdem er sich zuvor nach abgebrochener Schullaufbahn mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen hatte. Zunächst zeichnete er Comic-Strips für Underground-Blätter, dann für Magazine wie Titanic, Eulenspiegel, Bunte, Pardon oder den Nebelspalter. Als Illustrator arbeitete Hurzlmeier unter anderem mit Wiglaf Droste und Harry Rowohlt zusammen. Er veröffentlichte bisher rund 30 Bücher und Kataloge.

Zur Museumseite: Olaf-Gulbransson-Museum

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  Tegernsee |
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