Helmut Christian Walter
Engel, teuflisch schön

Laufzeit: 27. Januar 2008 bis 24. Februar 2008

Mal sehen sie aus wie süße Kinder, mal schweben sie mit Flügelchen und Heiligenschein daher, mal tragen sie Hörner und düstere Minen – die Darstellung von Engeln hat in der Bildenden Kunst eine lange Tradition. Auch bei Karikaturisten sind sie beliebt: Das Selbstporträt von Olaf Gulbransson, auf dem er sich mit Flügeln zeichnete, ist nicht das einzige Engelsmotiv in seinem Werk. Jetzt widmet sich das Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik und Karikatur in Tegernsee einem Künstler, der sich in dieser Ausstellung ganz den himmlischen Figuren hingibt: Unter dem Titel „Engel, teuflisch schön“ zeigt das Museum ab 27. Januar 2008 Arbeiten von Helmut Christian Walter.

Walter, geboren 1940 in Würzburg, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München, unter anderem bei Josef Oberberger, dessen Werk vor wenigen Jahren auch im Olaf-Gulbransson-Museum zu sehen war. Nach dem Studium arbeitete Helmut Christian Walter viele Jahre als Zeichner, Illustrator und Karikaturist für verschiedene Medien, wie etwa für die Augsburger Allgemeine Zeitung, pardon, publik und die Süddeutsche Zeitung. Später war er Kunsterzieher am Gymnasium Donauwörth.

Seit 2003 beschäftigt sich Helmut Christian Walter auch intensiv mit dem Themenkreis Engel. Zu Beginn waren die meisten Arbeiten an klassischen Beispielen aus der Kunstgeschichte orientiert. Später lösten sie sich mehr und mehr, wurden freier und gelegentlich auch frecher. Einige gaben sich sogar ordinär. Heute interessieren den Künstler die gestürzten und gefallenen Engel mehr als die „nur“ braven, schönen und heiligen, obwohl er auch diese schätzt und verehrt.

Die Engel von Helmut Christian Walter entstehen in verschiedenen Techniken: Feder-, Blei- und Buntstiftzeichnungen, Acryl- und Aquarellmalerei, Holzschnitte und Mischtechniken. Auch das klassische Blattgold setzt er ein.

Walter selbst sagt über sein Schaffen: „Ich kam zu den Engeln wie die Jungfrau zum Kind. Ungewollt. Unwissend. Fast unschuldig. (...) Meine Engel wollen schön, aber nie lieblich und süß sein. Sie hüten sich davor, scheinheilig oder kitschig zu werden. Sie sind teuflisch-schön und wissen um ihre Grenzen ...“