Olaf-Gulbransson-Museum
83684 Tegernsee
Im Kurgarten 5

Die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche – F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Hans Traxler, F.K. Waechter

Laufzeit: 02. März 2008 bis 25. Mai 2008

Olaf Gulbransson, der Simplicissimus, die zähnefletschende Dogge auf dem Titelblatt – sie zeugen davon, dass München zu Beginn des 20. Jahrhunderts neben Berlin das Satirezentrum in Deutschland war. Heute findet sich die größte Satirikerdichte pro Quadratmeter in Frankfurt am Main. Die Metropole gilt heute als heimliche Hauptstadt der Satire. Angefangen mit der Gründung der Satirezeitschrift pardon im Jahr 1962 über die Nachfolgezeitschrift Titanic bis heute wirken von hier aus die exponiertesten Satiriker und Zeichner der Bundesrepublik – kurz: „Die Neue Frankfurter Schule“. Eine Auswahl ihrer Karikaturen zeigt jetzt das Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik und Karikatur in Tegernsee.

In der Ausstellung sind Exponate von F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Hans Traxler und F.K. Waechter zu sehen. Zur Vernissage am 2. März liefert der Satiriker und Journalist Hans Zippert einen Überblick über die Neue Frankfurter Schule (NFS) und ihre Vertreter. Als ehemaliger Redakteur und Chefredakteur der Satirezeitschrift Titanic ist er mit der Arbeit der NFS bestens vertraut. Im Gegensatz zur ostentativen, seriösen und professoralen Alten Frankfurter Schule (Adorno, Habermas, Horkheimer) steht die Bezeichnung Neue Frankfurter Schule für das Leichte, Spielerische, Komische und nicht partout Wissenschaftliche. Ihr Terrain ist der Cartoon, der Zeichenstrip, die Satire, die Nonsenspoesie.

Obwohl sie nie gegründet wurde, gibt es die Neue Frankfurter Schule (NFS) seit mehr als vierzig Jahren, seit im Oktober 1961 die Nullnummer der Zeitschrift pardon erschien. Bis heute fehlt der NFS jede fixe Rechtsgrundlage. Zu welchem Ziel sie existiert, ist so unklar wie ihre Hierarchie: Sie hat keine Struktur, keinen Chef und keinen Kassenwart. Auch eine richtige Schule war sie nie. Dennoch vermittelt sie etwas, das gerade in unserer heutigen Zeit wichtig erscheint: dass der Mensch von Zeit zu Zeit mal gerne lacht, dass er dies nicht immer tut, doch immer gerne, sei’s laut für andre oder leis’ für sich allein; dass Komik und Kritik keine Widersprüche sind, und dass, wer zuletzt lacht, auch am längsten lacht.

Die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule, F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Hans Traxler und F.K. Waechter, sind Deutschlands erfolgreichste Zeichner des Komischen. Sie malen Bilder und zeichnen Karikaturen mit Millionen Pointen, Scherzen und Witzen.

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Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  Tegernsee |
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