Marco Poloni
Displacement Island
Laufzeit: 23. Mai 2008 bis 20. Juli 2008
Marco Poloni zeigte 2005 auf der 51. Biennale in Venedig im Schweizer Pavillon seine Arbeit. Seit Ende der 90er Jahre ist er in zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten. In seiner 67-teiligen Fotoserie Displacement Island verbindet Marco Poloni Bilder unterschiedlichen Ursprungs zu einem Porträt der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa. Aufnahmen des Künstlers, Fotos aus Urlaubskatalogen, anonyme Schnappschüsse von Amateurfotografen sowie Nachrichtenbilder, die auf der Insel selbst, aber auch an anderen Orten entstanden sind, zeichnen die Spuren nach, die zwei konträre Gruppen von «Reisenden» auf der Insel hinterlassen: Touristen, die in den Sommermonaten das Urlaubsparadies Lampedusa aufsuchen sowie Flüchtlinge aus Nordafrika, die unter lebensbedrohlichen Bedingungen in den Wintermonaten auf der Insel landen. Getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa, finden viele von ihnen bereits auf dem Weg dorthin den Tod.
In seiner Arbeit greift Marco Poloni ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema auf. Lampedusa als südlichster Ausläufer Europas ist eine politische und wirtschaftliche Schnittstelle mit großen Kontrasten: Europa trifft auf Afrika. Fragen nach der gerechten Verteilung von Ressourcen und Reichtümern stellen sich dort genauso wie nach der Festlegung auf bestimmte kulturelle Identitäten. Marco Poloni übersetzt die komplexe Thematik zwischen Immigration und Abschottung, Armut und Reichtum in eine eindrucksvolle Installation und lotet dabei die Möglichkeiten einer fotografischen Recherche und Erzählweise aus. Die neunundsechzig farbigen Inkjetprints der Serie Displacement Island werden im Museum für Photographie Braunschweig erstmalig komplett präsentiert.
Displacement Island ist Teil einer Kooperation mit dem Fotohof Salzburg. Beide Ausstellungen wurden gemeinsam konzipiert. In Salzburg werden drei weitere Arbeiten unter dem Titel Persian Gulf Incubator in der Zeit vom 18. April - 17. Mai 2008 präsentiert. Kontakt: www.fotohof.at
Zur Museumseite: Museum für Photographie
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