Steps of Time. Zeitgenössische Kunst aus Aserbaidschan
Laufzeit: 13. Juni 2008 bis 20. Juli 2008
Im Rahmen des Kulturprogramms des Jahres von Aserbaidschan in Deutschland 2008 zeigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine Ausstellung, die einen kleinen Einblick in die aserbaidschanische Kunst von der Sowjetzeit bis zur Gegenwart vermitteln möchte. "Steps of Time" umfasst drei kleine Kapitel, in denen ganz unterschiedliche Aspekte künstlerischen Schaffens aufgegriffen werden.
Am Beginn steht die Malerei, die in einigen Bildern der älteren Künstlergeneration exemplarisch vorgestellt wird. In der Zeit der kulturellen Repression entwickelte sich die sogenannte Schule von Absheron (benannt nach der gleichnamigen Halbinsel im Kaspischen Meer ein bevorzugter Arbeitsort vieler Maler). In ihr vereinen sich die farbenfrohe Ornamentik der in Aserbaidschan traditionell bedeutenden Teppichkunst und Elemente der mittelalterlichen Miniaturmalerei mit neoabstrakten und neoexpressiven Strömungen in der internationalen Kunst der 1960er bis 1980er Jahre. Themen und Motive entstammen oft dem regionalen Brauchtum und der nationalen Historie. Auf diese Weise blieb das genuin Aserbaidschanische in der Kunst immer lebendig und bildet das Fundament für die jüngeren Künstler, die seit dem Zerfall der Sowjetunion im globalen Kontext nach neuen Wegen suchen.
Das Projekt USSR-Remix führte einige Künstler der mittleren Generation zusammen. Aufgewachsen und ausgebildet in Sowjetzeiten arbeiteten sie unter dem Einfluss der zentralistischen Kulturpolitik vor allem als Maler, Bildhauer, Grafiker und Kunsthandwerker. Für USSR-Remix haben die beteiligten Künstler ihre zwiespältigen Erinnerungen an die Sowjetzeit zum Gegenstand einer künstlerischen Analyse gemacht. In verschiedenen, für sie zum Teil neuen Medien - Video, Fotografie, Installation reflektieren sie sowohl ihr persönliches Schicksal als auch kollektive Erfahrungen.
Schließlich richtet sich der Fokus auf die jungen Künstler, deren Kindheit zwar noch in die Sowjet-Ära fiel, deren Bewusstsein und Selbstverständnis sich jedoch mit dem neuen Aserbaidschan verbinden. Ihre Arbeiten Fotografie, Performance, Installationen, Objekte, Videos, Animationsfilme kreisen um Fragen der wiedergewonnenen nationalen Identität, der Wiederbelebung der eigenen ethnischen und religiösen Wurzeln und thematisieren die radikalen ökonomischen und gesellschaftlichen Umwälzungen im Zuge des politischen Wandels. Formale und methodische Annäherungen an verschiedene Tendenzen der internationalen Kunstentwicklung sind dabei genauso zu beobachten wie das Interesse an nationalen Traditionen. Verhandelt werden nicht nur lokale oder regionale Spannungsfelder, sondern auch interkulturelle Erfahrungen, die für die jungen Künstler in Baku ebenso relevant sind wie in Moskau, London oder Berlin. Die Sprache dieser Generation ist auf jeden Fall international und hat auf der letztjährigen Biennale in Venedig auch erstmalig die Aufmerksamkeit des westlichen Publikums auf sich gezogen.
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