Zierde, Zauber, Zeremonien - Amulette und Talismane
Laufzeit: 13. April 2008 bis 15. Juni 2008
Öffnungszeiten: Mi und Do 9-12 Uhr, So 14-17 Uhr. Feiertags bleibt das Museum geschlossen.
Weitere Infos unter www.heimatmuseum-seulberg.de
Gegen den bösen Blick oder beim Liebeszauber sollen sie helfen: Amulette und Talismane. Ihnen werden magische Kräfte zugeschrieben, mit denen man sich seit altersher Glück zu sichern oder vor Schaden zu schützen suchte. Bis heute hat sich als Ausdruck tradierten Volksglaubens die Vorstellung gehalten, konkrete Dinge und Symbole besäßen energetische Macht.
Doch was ist Magie? Sie basiert auf einem animistischen Weltbild, das die gesamte Natur als belebte und beseelte Einheit verstand. Alles war miteinander verwoben, so dass Menschen mit den unterschiedlichsten Naturgegebenheiten in Kontakt treten konnten, um Abläufe vorherzusehen oder zu beeinflussen. Magie spielte stets eine große Rolle, und tut es teilweise noch immer, unabhängig von ihrer moralischen oder intellektuellen Bewertung.
Der Glaube an die schützende und heilbringende Wirksamkeit von Amuletten und Talismanen dürfte so alt sein wie die Menschheit. Keine Religion der unterschiedlichsten Kulturen hat auf die in Gegenständen, Bildern, Zeichen oder in der Schrift festgehaltene Kraft verzichtet. Man fand sie als Begleiter und Grabbeigaben. Amulette und Talismane können aus der unbelebten oder belebten Natur stammen, kostbar hergestellt oder einfach auf Papier geschrieben sein. Wirkung zeigen sie allemal! Macht es das in sie »Hineingeglaubte« aus, das magische Denken, das die Menschen bis heute nicht verloren haben?
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung befasst sich mit Wahrsagen, Weissagen und Orakeln die Kunst der »Hexen«, der weisen, alten Frauen. Sie fühlten sich in die Natur und ihre Zyklen eingebunden und schöpften aus diesem Wissen. Hier bekommt ihr Grundsatz Bedeutung: »Wer die Vergangenheit kennt, kennt auch die Zukunft«. Vor dem Tag war die Nacht, vor der Ernte war die Aussaat, vor dem Wissen waren Erfahrung und Lernen. Heute erwarten wir im täglichen Leben Vorhersagen im Radio über das Wetter, von Ärzten über unseren Gesundheitszustand, von Wirtschaftsexperten über Geldanlagen. Eine mystische Zukunftsprognose erscheint uns dagegen mehr als suspekt. Dabei haben sich Völker aller Kulturen ihrer bedient, freilich mit sehr unterschiedlichen Mittlern: die Römer der Leberschau, Asiaten dem Stäbchenorakel. Oder man nutzte die ähnlichen Mittler Astragali (Europa, Mongolei, Madagaskar) und Astrologie (weltweit). Immer liefen die Befragungen unter dem Aspekt: »Wenn ich die Zukunft kenne, kann ich mich in der Gegenwart angemessen verhalten«. Im Laufe der Zeit hat sich vieles reduziert, etwa auf Karten und Würfel, und die Weisheit, die sie einst vermitteln konnten, wird keine Bedeutung mehr geschenkt.
Zur Museumseite: Heimatmuseum Seulberg
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