Stadtmuseum
65719 Hofheim am Taunus
Burgstraße 11

Jörg Immendorff
Der Affe und ich. Grafiken und Skulpturen

Laufzeit: 25. November 2007 bis 24. Februar 2008

Was für Beuys der Hase, ist für Jörg Immendorff (1943 - 2007) der Affe: die zentrale Symbolfigur, der wir in seinen Werken immer wieder begegnen. Die großen Themen, die seine monumentalen Gemälde bestimmen, sind auch in seinem grafischen Werk zu finden: die politische Situation des geteilten Deutschlands, die Wiedervereinigung des Landes, die Kunst der Moderne und seine eigene Rolle als Künstler im Kontext von Kunst und Geschichte. Der „Maleraffe“ dient Immendorff dabei als Parodie seines Selbst, als Zurücknahme seines eigenen Künstleregos. Ebenso wie die „Malerbiene“, ist der Affe eine Facette seines Alter Ego, repräsentiert den Künstler und agiert in den Bildern an seiner Stelle. Er ist albern und weise zugleich, ist Kontrollinstanz und Antrieb.

Immendorff zählt zu den Künstlern, die sich immer wieder selbst inszenieren. So taucht er in der 1995 entstandenen Lithografie „Geburt des Malers“ auf, in der er sich mit bedeutenden Künstlerkollegen auseinandersetzt: um die Mutter, die den Maler als deutschen Adler gebiert, gruppieren sich Beuys, Baselitz und Penck. Im Hintergrund auf dem Klavier als Metapher seiner selbst, der Maleraffe. Er und die Affen werden sich immer ähnlicher bis hin zum Zwitter. Immendorff ist Affe, und die Affen sind Immendorff.

Der Affe ist eines der polysemantisch aufgeladensten Tiersymbole und stellt mal die teuflische, mal die göttliche Signatur des Künstlers dar. Der Affe ist Maske des Ideals künstlerischer Genialität und gleichzeitig Sinnbild animalischer Triebhaftigkeit, ist Symbol des genialen Dilettanten, des (selbst)ironischen Spötters und Nachäffers der Schöpfung gleichermaßen. Der Mensch als Künstler ist nichts weiter als der nachahmende Affe der göttlichen Schöpfung.

Die Ausstellung präsentiert rund 150 druckgrafische Zyklen (u.a. Babel, Peer Gynt of today, Kampf der Zeit, XIU Pei Affenkönig) und Einzelarbeiten, die der Motivik des Maleraffen und des Selbstbildnisses folgen. Zu sehen sind auch die bedeutenden druckgrafischen Arbeiten zu den Zyklen „The Rake`s Family“ und „The Rake`s Progress“, in denen er die Hogarth`sche moralische Erzählung aus dem 18. Jahrhundert in die Gegenwart überträgt. Immendorff inszeniert sich im „Rake“ selbst und schlüpft durch ihn in eine Art Mehrfachrolle (Rake, Künstler, Tänzer, Immendorff).
Zudem werden seine Affenskulpturen mit dem Titel „Malerstamm“ gezeigt, die auf das Werk anderer Künstler aus Gegenwart und Vergangenheit Bezug nehmen.

Werkverzeichnis der Druckgrafik, 2006. 89,00 €, 192 Seiten, 580 Abbildungen. Verkauf von Büchern, Postkarten und Grafiken in Zusammenarbeit mit der GEUER & BRECKNER Verlagsgruppe

Eintritt: 2,60 €, ermäßigt € 1,60, Kinder 6 bis 14 Jahre 0,50 €. Führungen nach Vereinbarung.

Als Rahmenprogramm werden Vorträge, Führungen und Kurse in der Museumswerkstatt angeboten.

Zur Museumseite: Stadtmuseum

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Hessen | Ort:  Hofheim am Taunus |
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