Zhou Jun. Ein chinesischer Tuschmaler der Gegenwart
Laufzeit: 10. November 2007 bis 20. April 2008
Das Werk des 1955 in Shanghai geborenen Malers Zhou Jun spiegelt eindrucksvoll seine Entwicklung vom Ende der Kulturrevolution bis in die Gegenwart. Die Ausstellung präsentiert erstmals in Europa 100 Arbeiten des seit 1989 in Holland lebenden Künstlers, der den Post-Traditionalisten zugerechnet wird.
Mit 16 Jahren wurde Zhou Jun in eine Fabrik beordert. Dank seines künstlerischen Talents avancierte er zum Spezialisten für überlebensgroße Wandmalereien mit dem Porträt Mao Zedongs. 1978 nach dem Ende der Kulturrevolution wurde Zhou zum Kunststudium an der Shifan Daxue in Shanghai zugelassen, später an der Zentralen Kunstakademie (Zhongyang meishu xueyuan) in Beijing, der renommiertesten Kunstakademie des Landes. Er spezialisierte sich auf die Figurenmalerei. Die Ausstellung zeigt Skizzen, Zeichnungen und großformatige Bilder mit Figurenszenen, in denen sich Zhou als Meister der kalligraphischen Linie erweist. Die Werke zeugen noch vom Erbe des sozialistischen Realismus. Durch die seit den 1990er Jahren entstandenen Landschaften mit monumentalen Universen gelingt Zhou die Befreiung von diesem Erbe. Nicht reale, sondern geistige Landschaften sind es, die er in großen Formaten und mehrteiligen Zyklen unter Einbeziehung der Schrift zu menschenleeren, teilweise gespenstisch anmutenden Universen gestaltet. Zhou entwickelt sich hier zum Virtuosen des daoistisch geprägten Tuschespiels. Auch verarbeitet er westliche Anregungen, um die Tradition zu verfremden oder zu deformieren und verleiht der Tuschmalerei so neue Ausdruckskraft und Glaubwürdigkeit.
Zur Museumseite: Museum für Ostasiatische Kunst
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