Sammlung Bunte- Positionen der Klassischen Moderne
Laufzeit: 01. Dezember 2007 bis 02. März 2008
Die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg zeigt vom 1.12. - 2. 03 2008 eine etwa 80 Gemälde und Papierarbeiten umfassende Auswahl der norddeutschen Privatsammlung Bunte in Quedlinburg. Die zwischen 1890 und 1930 entstandenen Arbeiten spiegeln in vielgestaltiger und überzeugender Weise die Umbruchsphase der Kunstgeschichte am Anfang des 20. Jahrhunderts wider und reichen von realistisch-impressionistischer Pleinairmalerei bis zum Expressionismus.
Im Zentrum der Ausstellung steht Adolf Hölzel, ab 1905 Professor an der Stuttgarter Akademie, der sich beginnend mit dem Realismus und der Freilichtmalerei in Dachau wenig später vom Gegenstand löst und zeitgleich mit Kandinsky in die Abstraktion vordringt. In der Ausstellung ist eine größere Anzahl von Hölzel-Schülern vertreten, von denen Oskar Schlemmer und Johannes Itten später am Bauhaus lehrten und Willi Baumeister zu einem Wortführer der ungegenständlichen Malerei in Deutschland wurde.
Einen Schwerpunkt der Sammlung bildet zudem eine größere Gruppe von Arbeiten des im Ersten Weltkrieg gefallenen Hölzel-Schülers Hermann Stenner. Seine Werke geben einen Einblick in die außergewöhnliche Kreativität und die rasante Entwicklung dieses jungen Malers, der sehr früh zu seiner künstlerischen Reife fand und als Resultat von nur fünf Jahren künstlerischem Schaffen ein beeindruckendes uvre hinterließ. In den Arbeiten von William Straube spannt sich der Bogen von der Pariser Zeit an der Académie Matisse, der Tunisreise und den Jahren bei Adolf Hölzel in Stuttgart bis hin zu den abstrakten Werken der Berliner Jahre und der späteren Zeit am Bodensee.
Künstler wie Oskar Moll und Walter Alfred Rosam waren wie Straube ebenfalls in Paris, um die Werke ihrer französischen Vorbilder zu studieren. Sie brachten eine spezielle Ausprägung des dekorativen Expressionismus in ihr Heimatland zurück, in dem sie die Einflüsse von Henri Matisse und Paul Cézanne weiterentwickelten. Westfalen und das Rheinland bilden mit Malern wie Peter August Böckstiegel, Wilhelm Morgner, Victor Tuxhorn und Christian Rohlfs weitere inhaltliche Schauplätze der Sammlung.
In dem nachhaltigen Bestreben nach kreativer Innovation fanden die in dieser Ausstellung gezeigten Künstler in der Auseinandersetzung mit den künstlerischen Strömungen ihrer Zeit zu einer radikalen Modernität. Neben den Mitgliedern der beiden wichtigsten deutschen Künstlergruppierungen, des Blauen Reiters und der Brücke, haben sie damit ihren unverwechselbaren Platz in der Kunstgeschichte gefunden.
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