Liebe.Love - Paare
Von Munch bis Warhol
Laufzeit: 20. Oktober 2007 bis 03. Februar 2008
Die Ausstellung LIEBE. LOVE Paare unternimmt es erstmals, dem Motiv des Paares in der Kunst des 20. Jahrhunderts nachzugehen. Wo, wenn nicht in Würzburg, hat dieses Thema seine Berechtigung, sind doch Adam und Eva von Tilmann Riemenschneider hier zu Hause.
Paare in der Kunst
In der Kunst und ihrer Symbolik der Liebe kann das Paar auf eine lange Darstellungstradition zurückblicken. Doch spätestens im 19. Jahrhundert löst es sich aus mythologischen und christlichen Zusammenhängen. Als Liebes- und Gefühlsgemeinschaft erfährt die Paarbeziehung nicht nur in der Kunst neue Aufmerksamkeit. Auch ihre dunklen Seiten geraten mit Edvard Munch in den Blick: erotische Anziehung und Abstoßung, Einsamkeit zu zweit, Eifersucht und die Ahnung, dass Mann und Frau letztlich nicht zueinander finden können.
Das Miteinander der Geschlechter ist ein Thema, das auch nach 1945 die Kunst bewegt. Für den Maler Richard Lindner, der Bilder einer neuen Eva entwarf, kommen Mann und Frau als Paar nicht mehr wirklich zusammen: Zu zweit sein bedeutet einsamer sein als allein sein, äußerte der Künstler kurz vor seinem Tod. In jenen Jahren finden die klischeehaften Werbebilder der Medien und ihre Schönheitsideale, die bis heute prägend sind für die Vorstellungen von Liebe und Beziehungen, auch ihren Reflex in der Kunst.
In wechselnder Gestalt
Szenarien von Aktion und Reaktion, Gebärden und Blicke, aber auch Farbgebung und formale Gestaltungsmittel akzentuieren den verbindenden und auch trennenden Moment der Paarbeziehung. Das Paar zeigt sich in dieser Ausstellung in wechselnder Gestalt: erotisch im Liebesakt verschmolzen, eingebunden im alltäglichen Leben, zur Familie erweitert, aber auch voneinander distanziert und von Medienbildern überformt. Mit Film und Fotografie nähern sich besonders jüngere Künstlerinnen diesem Phänomen und einem so konstitutiven Moment wie Zusammengehörigkeit, der Liebe und der Illusion von Liebe auf neuer Weise an.
In einem Streifzug durch drei Zeit- und Themenkomplexe beleuchtet die Ausstellung Facetten und Aspekte dieses Motivs in der Kunst. Es geht um Ideal und Realität der Liebe, vorgeprägte Geschlechterrollen, Trennung und Neuanfang und um das Geheimnis und Wesen der Liebe. Paardarstellungen können Bildnis sein, sie können aber auch ein Bekenntnis sein für die vitale Kraft von Eros und Sinnlichkeit oder für die Suche nach Naturnähe und einem neuen Menschenbild.
Katalog: Zur Ausstellung ist im Kerber Verlag, Leipzig und Bielefeld ein reich bebilderter Katalog mit erläuternden Texten zum Thema und zu den ausgestellten Werken u.a. von Verena Kuni, Beate Reese, Barbara Sichtermann, Ute Vorkoeper erschienen. Er ist zum Preis von 29,95 an der Museumskasse oder im Buch
Zur Museumseite: Museum im Kulturspeicher Würzburg - Städtische Sammlung des 19., 20. und 21. Jahrhunderts - Sammlung Peter C. Ruppert. Konkrete Kunst in Europa nach 1945
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