PLEXIGLAS® - Werkstoff in Architektur und Design
Laufzeit: 16. September 2007 bis 24. März 2008
Zu den großen Kunststoffentwicklungen des 20. Jahrhunderts gehört Polymethylmethacrylat (PMMA): Ein Material, das wegen seiner vielseitigen Verwendung auch im technischen und medizinischen Bereich aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Besser bekannt unter dem Markennamen PLEXIGLAS® wurde der glasähnliche Kunststoff 1933 von der Darmstädter Röhm & Haas AG zur Patentreife gebracht. Transparenz, Splittersicherheit und leichte Verformbarkeit sind es, die Plexiglas auch als Werkstoff in Architektur und Design attraktiv machen.
Als gebogene Frontscheibe für Automobile prägte Plexiglas das Stromliniendesign der 30er Jahre auf markante Weise. Wurde das Material während des Zweiten Weltkriegs in riesigen Mengen für den Flugzeugbau benötigt, so waren Musikautomaten, Leuchtreklame oder Abdeckhauben für Plattenspieler (der berühmte Schneewittchensarg) wesentliche Anwendungsgebiete für Plexiglas in den 50er Jahren. Aber auch organisch geformte Ess- und Trinkgeschirre, exzentrische Handtaschen und schräge Möbel künden vom Siegeszug des synthetischen Materials.
Im Space-Design der von Technikbegeisterung und Pop-Kultur geprägten 60er Jahre wurden die formalen Möglichkeiten von Plexiglas noch konsequenter ausgeschöpft. 1972 revolutionierte die transparente Dachkonstruktion des Münchner Olympiastadions die Architektur und zeigte Perspektiven für die Verwendung von Plexiglas im Bauwesen auf.
Heute sind die gestalterischen Möglichkeiten, die das ständig weiterentwickelte Material bereithält, vielfältiger denn je und werden von zeitgenössischen Designern entsprechend genutzt. Die Ausstellung, die aus Anlass des 100. Jubiläums der 1907 gegründeten Firma Röhm realisiert wird, zeigt anhand von ausgewählten Beispielen die vielfältige Verwendung von Plexiglas in Architektur, Design und Alltagskultur von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein reich illustriertes Katalogbuch, herausgegeben von Ralf Beil, mit Texten von Kai Buchholz und einem Vorwort von Ralf Beil, in der Wienand Verlag & Medien GmbH, 23 x 28 cm, 144 S., ca. 90 Abbildungen, deutsch/englisch, 28 Euro.
Zur Museumseite: Museum Künstlerkolonie Darmstadt
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