Paris im Japanfieber. Meisterwerke des japanischen Farbholzschnitts begeistern französische Künstler von Degas bis Vallotton.

Laufzeit: 14. Oktober 2007 bis 20. Januar 2008

Mehr als jede bisherige Modeerscheinung lösen die Kunst und das Handwerk Japans, welche im ausgehenden 19. Jahrhundert in Paris bekannt wurden, eine große Welle der Begeisterung aus. Nach der wirtschaftlichen Öffnung Japans 1858 geraten Holzschnitte, Lackschalen ebenso wie prachtvoll gemusterte Kimonos nach Europa, werden auf den ersten Weltausstellungen präsentiert und sind in der Pariser Gesellschaft binnen kurzer Zeit „en vogue”.

Viele Künstler sind von der neuartigen Ästhetik fasziniert und lassen sich vor allem von der besonderen Formensprache des japanischen Holzschnitts mitreißen. Impressionisten, Nachimpressionisten und später auch die Vertreter des Jugendstils finden hier entscheidende Anregungen. Helle, leuchtende Farben und ungewöhnliche Kompositionsformen wie fehlende Tiefenräumlichkeit, das Vorherrschen des Ornamentalen und die Vereinfachung der Motive sind für die in Paris arbeitenden Künstler prägend. Der Begriff Japonismus wird für die Aufnahme und Umsetzung der fernöstlichen Gestaltungsweise zum Schlagwort.

Ausgewählte Werke von Pierre Bonnard, Félix Bracquemond, Edgar Degas, Edouard Manet, Auguste Lepère, Henri de Toulouse-Lautrec, Henri Rivière, Felix Vallotton und Edouard Vuillard dokumentieren den Einfluss Japans auf die europäische Kunst und damit den Beginn der westlichen Moderne. Über 50 Meisterwerke aus der Blütezeit des japanischen Farbholzschnittes, des Ukiyo-e, belegen die Orientierung an den japanischen Vorbildern. Berühmte Holzschnittmeister wie Utamaro, Hokusai und Hiroshige haben die französischen Kunstschaffenden sichtlich beeinflusst und damit einen grundlegenden Wandel der Sehgewohnheiten eingeleitet.

Die Woge der Begeisterung findet ebenso in der Mode und in der Dekoration der Privaträume ihren Niederschlag. Kunstgewerbliche Gegenstände wie Kimonos, Fächer oder Teegeschirr illustrieren die Vorliebe der damaligen Pariser Gesellschaft für exotische Gegenstände und schaffen ein sinnliches Ambiente.