Horst Janssen: in japanischer Manier - Zeichnungen, Aquarelle Radierungen
Laufzeit: 09. September 2007 bis 20. Januar 2008
Im Jahr 1970 hat Janssen begonnen, sich mit der fernöstlichen Bilderwelt zu befassen. Sein Freund Gerhard Schack (1929 2007), ein großer Kenner und Bewunderer der ostasiatischen Kunst, hatte ihn dazu angeregt. Neben Originalvorlagen, wie Surimono, Rollbildern und Tuschfederzeichnungen, die Janssen in Schacks Wohnung studieren konnte, waren vor allem Reproduktionen in Büchern und Ausstellungskatalogen wichtige Inspirationsquellen. So schuf Janssen in den 70er Jahren zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle und Radierungen nach Hokusai, Kyosai, Hokkei und anderen japanischen Künstlern. 50 herausragende Arbeiten aus der Hamburger Kunsthalle, der Sammlung Gerhard Schack und der Claus Hüppe-Stiftung zeigt das Horst-Janssen-Museum.
Ein wesentlicher Unterschied zur westlichen Kunst besteht in der Selbstverständlichkeit, mit der die ostasiatischen Künstler immer wieder überlieferte Formen aufgreifen, während die Parolen der europäischen und auch amerikanischen Kunst "Innovation" und "Unverwechselbarkeit" heißen. In Janssens Werk hat die Kopie einen hohen Stellenwert. Dennoch sind es weniger Kopien, die Janssen fertigt, als freie Gestaltungen in Zwiesprache mit den japanischen Meistern. Einmal setzt Janssen seinen Kopf an die Stelle des Porträts eines japanischen Glücksgottes, ein andermal übernimmt er den formalen Aufbau einer Zeichnung um seine ganz privaten Assoziationen zu illustrieren wie beispielsweise im "Schmetterlingstraum" von 1977.
Janssens Radierwerk "Hokusais Spaziergang" von 1971/72, bestehend aus 46 Blättern, ist eine Hommage an den großen Katsushika Hokusai, den vielleicht bedeutendsten Vertreter des Ukiyo-e, des japanischen Farbholzschnittes. Er war nicht nur für Janssen ein wichtiger Anreger, sondern für viele europäischen Künstler vor allem des Impressionismus und des Jugendstils.
Dieser Radierzyklus umfasst japanisch inspirierte Motive, aber auch Vorlagen von europäischen Künstlern, die bei Janssens problemlos zusammenfinden. Gerhard Schack schreibt dazu: "Den
Titel Hokusais Spaziergang sollte man wohl so verstehen: Janssens Spaziergang an der Hand Hokusais durch die vielfältigen Provinzen der Zeichnung und Radierung." Schöner kann man es nicht ausdrücken.
Die Ausstellung wird gefördert von der Waldemar Koch Stiftung und vom Verein der Freunde und Förderer des Horst-Janssen-Museums.
Zur Museumseite: Horst-Janssen-Museum
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