Pia Fries. Malerei 1990 - 2007
Laufzeit: 26. August 2007 bis 28. Oktober 2007
Das Josef Albers Museum Quadrat hat sich in den letzten Jahren durch Ausstellungen regelmäßig der amerikanischen und europäischen Malerei der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit zugewandt. Dadurch wurden nicht nur in unseren Augen wichtige künstlerische Positionen vorgestellt, es fiel so auch immer wieder ein neues Licht auf die Sammlung der Gemälde von Josef Albers in unserem Haus. Nach Agnes Martin, Kimber Smith, Sol LeWitt, Giorgio Morandi, Sabine Funke und Helmut Dorner führt dieser Weg nun zu Pia Fries. Daran wird sich im kommenden Dezember, dies sei bereits jetzt angekündigt, eine Ausstellung des 1927 geborenen amerikanischen Malers James Bishop anschließen, der seit langem in Frankreich lebt.
Pia Fries, die 1955 in Beromünster in der Schweiz geboren wurde, kam in den achtziger Jahren nach Düsseldorf, um an der Kunstakademie in der Klasse von Gerhard Richter zu studieren. Seitdem lebt und arbeitet sie in dieser Stadt, doch findet ihre Arbeit längst auch internationale Anerkennung. Im letzten Jahrzehnt wurden ihre Bilder nicht nur in Deutschland und der Schweiz, sondern auch in Frankreich, Belgien, Spanien, Portugal und den USA gezeigt. Eine Retrospektive dieser Malerin, deren eigenwilliges Werk so weit verbreitet ist, war deshalb seit längerem angezeigt; sie wurde organisiert in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Winterthur.
Pia Fries geht in ihrer Arbeit ungewöhnlich vor. Nicht so sehr Komposition und Farbigkeit bestimmen die Erscheinung ihrer Bilder, sondern die Präsenz der Farbe als gestaltetes Material. Deshalb wird nicht auf der Staffelei gemalt, die großformatigen Bildflächen liegen vielmehr auf dem Boden, und anstatt mit dem Pinsel wird die Farbe mittels verschiedener selbstgebauter Instrumente darauf angebracht. In den letzten Jahren kamen als weiteres Element Siebdruckreproduktionen hinzu, die in Trompe-loeil-Manier eingreifen, indem sie mit den gemalten Partien in Wettstreit treten. In den sogenannten Palimpsesten wurden Abbildungen eigener Bilder zum Ausgangspunkt für neue Arbeiten. Der eigenwillige Weg, den Pia Fries eingeschlagen hat, nahm vieles vorweg, was heute in der Malerei aufgegriffen wird. Auch in ihren neuen Arbeiten betritt sie Neuland und geht kraftvoll über Grenzen und Erwartungen hinaus.
Zur Museumseite: Josef Albers Museum Quadrat
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