Von Kapstadt nach Windhuk: 'Hottentotten' oder Khoekhoen? Die Rehabilitierung einer Völkergruppe

Laufzeit: 29. November 2007 bis 27. April 2008

Khoekhoen ist ein zusammenfassender Name für eine kulturell und sprachlich eng miteinander verwandte Völkergruppe in Südafrika und Namibia. Die Ausstellung zeigt Geschichte, Leben und Alltag der Khoekhoen seit dem 17. Jahrhundert über die Zeit der niederländischen und deutschen Kolonisation bis heute.

Die Khoekhoen (übersetzt "die eigentlichen Menschen", veraltet "Hottentotten") waren traditionell rinderhaltende Nomaden mit einem egalitären soziopolitischen System und einem klassifikatorischen Verwandtschaftssystem. Sie begannen Grundformen von Staaten herauszubilden, wurden aber durch das Vordringen europäischer Siedler, Infektionskrankheiten und Versklavung bereits stark dezimiert. Anlass für die Ausstellung ist die Erinnerung an die sich zum hundertsten Mal jährende Wiederkehr der Niederlage der Khoekhoen Namibias (Nama) in ihrem Freiheitskrieg gegen die deutsche Kolonialherrschaft. Diese beging im Anschluss einen Völkermord an den Nama, der das Prinzip der „Endlösung“ der Nationalsozialisten fast 40 Jahre später bereits in vielem vorwegnahm. Aus den Beständen des Linden-Museums und anderer Museen werden Geschichte und Kultur der Khoekhoen anhand von Schmuck, Waffen, Holzgefäßen, Kleidung sowie frühen Darstellungen von Peter Kolb (18. Jh.) präsentiert, um damit den Opfern wenigstens etwas Respekt zu erweisen und an ihre Menschenwürde zu erinnern.