BildStein
Speckstein in Kunst und Gebrauch
Laufzeit: 13. Mai 2007 bis 12. August 2007
Speckstein (seine wissenschaftliche Bezeichnung lautet Steatit von griechisch steatos = fett) ist als Rohmaterial hoch geschätzt und hat heute seinen festen Platz in den Ateliers von Profi- und Freizeitkünstlern sowie Kunst- und Volkshochschulen erobert. Werke aus Steatit reichen quer durch die Kontinente und Jahrtausende bis in unsere Gegenwart, etwa von hethitischen Rollsiegeln bis zu heutigen, ausdruckvollen Bildschnitzereien der Inuit. Weniger bekannt ist, dass Speckstein auch eine gewichtige Rolle in Technik, Industrie und Architektur spielt und auch eine lange Tradition in der Verarbeitung zu Gebrauchsgegenständen des alltäglichen Lebens hat.
Die in der Ausstellung gezeigten ältesten Objekte sind ein Königsrollsiegel aus Anatolien um 3000 v. Chr, ein spät-sumerischer Votivkopf sowie ägyptische Skarabäen um 1600 v. Chr.. Einen Schwerpunkt der Präsentation bildet das fernöstliche Kunsthandwerk des 17. bis 19. Jahrhunderts mit diversen Kleinplastiken und Gebrauchsgegenständen. Zu sehen sind Buddha-Figuren, Schutzgottheiten und Glücksgeister, die als solche zur Besetzung des Hausaltärchens, das kaum in einem chinesischen Haus fehlte, gehörten. Deutsche Arbeiten aus dem Bereich der sakralen Kunst, Schmuck und kunstgewerbliche Objekte aus verschiedenen Ländern sowie plastische Werke aus Brasilien, Zimbabwe und der kanadischen Inuit, zeugen von der vielfältigen Verwendung des Materials.
Die mehr als 200 Objekte sind überwiegend Leihgaben des Museums für Kunst in Steatit, Frankfurt am Main. Diese wohl umfangreichste Steatit-Sammlung der Welt mit mehr als 6 000 Exponaten, wurde von dem Frankfurter Auktionator und Honorarkonsul Karl Heinz Arnold in mehr als 60 Jahren zusammengetragen.
Unverwechselbare Besonderheiten des Specksteins sind sein Aussehen, die Weichheit und die leichte Bearbeitungsweise. Farbe und individuelle Maserung zeigen sich erst, wenn der Stein poliert ist. In dieser Hinsicht ähnelt Speckstein dem Marmor. Er ist so weich, dass er mit Messer, Stichel und Feile bis ins kleinste Detail bearbeitet werden kann. Der praktische Umgang mit Material und Werkzeug fördert in idealer Weise den Tastsinn, die Motorik sowie das räumliche Vorstellungsvermögen.
Dass auch Menschen ohne oder mit geringer Sehkraft bei gezielter Förderung künstlerische Fähigkeiten entfalten, zeigt eine Auswahl an Skulpturen, die in der Werkstatt-Galerie 37, einer Einrichtung der Stiftung Blindenanstalt Frankfurt am Main, entstanden sind.
Um die Ausstellung auch für Sehbehinderte und Blinde erfahrbar zu machen, wurden durch die Stiftung Blindenanstalt Frankfurt am Main, entsprechende Orientierungshilfen und eine Audio-Führung erstellt. Zudem kann eine große Auswahl an Objekten ertastet werden.
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