Lichtbildwerkstatt Loheland - Fotografien einer neuen Generation Weib
Laufzeit: 25. April 2007 bis 09. Juli 2007
Im Gründungsjahr des Bauhauses 1919 begannen Louise Langgaard und Hedwig von Rohden in der Nähe von Fulda die Siedlung Loheland zu errichten, um dort junge Mädchen und Frauen zu Gymnastiklehrerinnen auszubilden - einem Beruf, der sich in diesen Jahren entwickelte und der Frauen die Möglichkeit eigenständiger beruflicher Tätigkeit bot. Darüber hinaus konnten die Schülerinnen in Werkstätten arbeiten oder eine Lehrlingsausbildung durchlaufen. Die Schule fand schnell als führende Frauenbildungsstätte Deutschlands hohe Anerkennung; ihre Produkte waren auf vielen Ausstellungen zu sehen, so auf der Weißenhofausstellung 1927 und der Werkbund-Schau in Paris 1930.
Die Werbung für Schule und Produkte Lohelands war professionell und zeugt von einer klaren Strategie: "Reklame muss sehr energisch und durchgreifend geschehen, wenn pekuniärer Erfolg zustande kommen soll" (Hedwig von Rhoden). Wie kaum ein anderes Institut setzte Loheland hierbei auf die Fotografie. Unter der Leitung von Valerie Wizlsperger wurde eine Fotowerkstatt eingerichtet, deren Aufnahmen Unterricht wie Erzeugnisse der Schule deutschlandweit bekannt machten und die anerkannt hohe Qualität der Werkstattprodukte mit Hilfe dieses Mediums zur verdeutlichen verstand. Den Vergleich mit den anerkannten Meistern des Fachs wie Renger-Patzsch oder Finsler brauchen sie nicht zu scheuen.
Bereits zur Entstehungszeit war Loheland weithin bekannt durch seine Ausdruckstänze, die in zahlreichen Großstädten aufgeführt wurden. Die Fotoserien, die diese Tänze dokumentieren, gehören zu den wichtigsten Dokumenten des Ausdruckstanzes in diesen Jahren.
Loheland ist aber noch auf besondere Weise mit der Geschichte der Photographie verbunden, denn László Moholy-Nagy erhielt hier wohl eine der entscheidenden Anregungen zu seinen Photogrammen. Arbeiten der Loheländerin Bertha Günther haben ihn zu eigenem Schaffen angeregt. Die Ausstellung wird diese ungewöhnlichen Kunstwerke erstmals vollständig präsentieren.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Loheland-Stiftung erarbeitet und wird von einem Katalog begleitet.
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