Tanzen, Sehen
Laufzeit: 18. Februar 2007 bis 28. Mai 2007
Seit der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts lässt sich mit der fortschreitenden Entwicklung der audiovisuellen Medien eine kreative wechselseitige Inspiration im Dialog von Bildender Kunst und Tanz feststellen.
Für die amerikanische Avantgarde der sechziger Jahre ist die gegenseitige Befruchtung in der Kooperation von entscheidender Bedeutung. Tänzer wie Künstler entwickeln wichtige Vereinfachungen und stellen das traditionelle Verhältnis von Musik und Körperbewegung in Frage; sie suchen ein neues Verhältnis zum Publikum und machen den Prozess selbst zum Werk. In den Bühnenbildern spielen die filmische Projektion und andere technische Neuheiten eine wichtige Rolle, Minimalskulptur und Bühnenrequisiten inspirieren sich gegenseitig.
In den siebziger Jahren beginnen die Fragestellungen nach Identität und anthropologischen Dimensionen im Tanz, später können die Künstler auf die avantgardistischen Fragestellungen der Dekonstruktion und der medialen Reflexion aufbauen. Bei den jüngeren Künstlern wird der Tanz als konventioneller Gesellschaftstanz, als rituelle Praxis, als
professionalisierte Ausdrucksform der Hochkultur, als individuelle Entäußerung in der postmodernen Popkultur thematisiert. In einem tanzenden Körper verbinden sich soziale Kommunikation und subjektive Selbstwahrnehmung. Im Tanz kann sich das Individuum zu vorgegebenen kulturellen Formen in ein schillerndes Verhältnis setzen.
Die Ausstellung zeichnet mit insgesamt ca. 100 künstlerischen Arbeiten, dokumentarischen Filmen sowie Video- und skulpturalen Installationen die Geschichte der wechselseitigen Bezugnahmen, der Gemeinsamkeiten
und Kooperationen nach.
Zur Museumseite: Museum für Gegenwartskunst
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