George Maciunas. Der Traum von Fluxus
Laufzeit: 03. Juni 2007 bis 09. September 2007
Die komischste und zugleich traurigste Geschichte zur Kunst des 20. Jahrhunderts ist die von Fluxus. George Maciunas (1931-1978), der sich selbst zum Fluxus-Vorsitzenden ernannte, etablierte unter diesem Namen seltsam radikale Aufführungsformen. Ein Großteil des herkömmlichen Kunstbetriebs Museen, Theater, Konzertsäle, Opernhäuser und Verlage sollte verschwinden. Das herkömmliche Kunstwerk sollte von Drip Music, herabtropfendem Wasser aus einer Schale, oder einem regulären Exit-Schild, mit dem jegliches Hinausgehen zur Performance erhoben wurde, ersetzt werden.
Fluxus selbst sollte so einfach sein, dass es von jeder Person und nahezu überall aufgeführt werden konnte. Die neuen Stücke sollten unter urheberrechtlichen Schutz gestellt und zum Preis von Taschenbüchern erhältlich sein. Offenkundig wünschte sich Maciunas eine gerechtere und ästhetisch wertvollere Kultur und kämpfte deshalb gegen ihre bürgerlichen und barocken Erscheinungen. Maciunas, der mit 46 Jahren starb, hatte sich zeitlebens für alle Belange von Fluxus eingesetzt. Während sich die Kunstszene seit seinem Tod in einer eindrucksvollen Geschwindigkeit zum milliardenschweren Weltmarkt entwickelt hat, ist unsere Vorstellung von Werken ohne Geldwert, wie sie Fluxus ab 1961 durchsetzen wollte, in beängstigendem Maß verblasst. Der Traum von Fluxus stellt George Maciunas Arbeit und persönliche Geschichte mit rund zwanzig internationalen Avantgarde-Künstlern anhand von mehreren Hundert Werken als ein reales Märchen vor. Es geht um den Beginn der zeitgenössischen Konzeptkunst und Performance in Europa und New York. Zur Ausstellung erscheint eine grundlegende Biografie zu Maciunas im Verlag der Buchhandlung Walther König.
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