The intricate journey part 1-3

Laufzeit: 05. Mai 2007 bis 17. Juni 2007

KünstlerInnen: Pablo Adarme (C), Erika Arzt (A) und Juan Linares (E), François Bucher (C),
buero für integrative kunst - Stefan Krüskemper (D), Elkin Calderon (C), Carmen Carmona (E),
Carolina Caycedo (C), Wilson Díaz (C), Adriana García (C), Stephan Kurr (D), Miler Lagos (C),
Julián León (C), María Linares (C), Ana María Millán (C), Lucas Ospina (C)

Auf welche Räume, Bilder und Symbole greifen Menschen zurück, um sich in einem fremden Kontext
neu zu erfinden? Wie konstituieren sich Grenzen und Differenzen in der Ferne neu und auf welche
Modelle lässt sich Identität zurückführen?
In der Versuchsanordnung Berlin-Kolumbien stehen sich konkreter und imaginierter Ort gegenüber.
»The Intricate Journey«, ein produktives Künstlernetzwerk, untersucht persönliche Modelle von
Kontinuität und Identität in Abgrenzung zu dem Konzept einer geografischen und nationalen Herkunft.
Thematisiert werden individuell gültige Weltenräume und Lebenssituationen von Menschen mit ihren
persönlichen Definitionen und Abgrenzungen.
»The Intricate Journey« bestand aus drei Phasen. In der ersten Phase wurden 5 kolumbianische
Künstler für einen Monat nach Berlin eingeladen. In der zweiten Phase bereisten 5 Berliner Künstler
Cali in Kolumbien und in der aktuellen, dritten Phase schließt ein Besuch weiterer Künstler das Projekt
in Berlin ab. Ziel der Reisen und der Aufenthalte war künstlerische Arbeiten entstehen zu lassen, die
nur aus dem Moment und der Situation einer fremden Umgebung heraus entstehen können. Die
Werke der Künstler, ihre Reaktionen und Perspektiven, sind nun in der Ausstellung in der NGBK zu
sehen.
Über seinen Aufenthalt in Berlin und seine Eindrücke hat der Künstler Wilson Diaz traditionelle
kolumbianische Lieder geschrieben. Carolina Caycedo gibt in ihrem Beitrag, einem Tauschangebot,
jedem die Gelegenheit für eine Zeit selbst in der Karibik zu leben und Pablo Adarme zeigt sein Archiv
der improvisierten Dinge, erweitert um spezifisch Berliner Lösungen. In Kolumbien ließ der Künstler
Stephan Kurr die Deutsche Nationalhymne von einem Trio, den »Expresidentes« neu interpretieren
und einspielen, Erika Artzt und Juan Linares liessen einen pneumatischen Ball von 2 1/2 Metern
Durchmesser durch die Strassen von Cali rollen. In die Ausstellung in Berlin baut María Linares einen
Raum mit kolumbianischen Netzhängematten zum Teilen und Entspannen. Noch während der
Ausstellung entstehen weitere Arbeiten. Ana Maria Millán beispielsweise, als Künstlerin der letzten
Reisegruppe, recherchiert über ihre deutschen Wurzeln und zeigt diese Ergebnisse in einem Work in
Progress.
Durch die Begegnungen und Reflexion der Künstler untereinander wuchs über sprachliche und
kulturelle Grenzen hinweg eine Art inneres Bezugssystem, das den Werken der Ausstellung
eingeschrieben ist. So stellen sich die aus dem Prozess entstandenen, oder noch im Prozess
befindlichen, künstlerischen Positionen als Modelle einer aktiv begründeten Identität dar.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Berlin | Ort:  Berlin |
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