TILL Forever!
Die Rezeption des Eulenspiegel heute
Laufzeit: 15. Juni 2007 bis 21. Oktober 2007
Lange galt die Figur des Till Eulenspiegel als literarische Fiktion. Erst 1971 konnte der Autor des Eulenspiegel enttarnt werden - es war der Braunschweiger Zollschreiber Hermann Bote, der seinen Till im Jahr 1510 veröffentlichte. Umfangreiche Quellenforschung führte dazu, den Till als authentische Person festmachen zu können, die im Jahre 1300 im sächsischen Kneitlingen geboren wurde und um 1350 in Mölln starb.
Till Eulenspiegel gilt heute vor allem als Scherzbold und amüsanter Tunichtgut, der zahllosen Kinderbuchautoren und Illustratoren zum willkommenen Thema werden durfte. Umso überraschender ist die Lektüre des Ur-Textes von Hermann Bote; hier stellt sich Eulenspiegel als Rebell und Kämpfer gegen überkommene Denkschemata dar - überaus frech, intelligent, manchmal derbe, gelegentlich geradezu kafkaesk. Till Eulenspiegel - ein moderner Denker und Künstler im tiefen Mittelalter.
Die Idee des Eulenspiegel zeitgenössisch weiterdenken: Das ist die Aufgabe, der sich über 70 prominente Künstlerinnen und Künstler, darunter F.W. Bernstein, Manfred Deix, Swaantje Güntzel, Marie Marcks, Wolf-Rüdiger Marunde, Michael Sowa, Timm Ulrichs und Tomi Ungerer, in der geplanten Ausstellung widmen werden - hintergründig, bissig, intellektuell, vieldeutig, evokativ und amüsant.
Ebenso vielfältig werden die künstlerischen Bereiche der Schau sein: satirische Zeichnung, Malerei, Objektkunst, Skulptur, Multimedia, Theater, Musik, Performance, Installation und vieles mehr. Zusätzlich wird die Ausstellung auch die Rezeptionsgeschichte des Eulenspiegel beleuchten; seine Geschichte wird darin ebenso erzählt wie die Wandlungen der Interpretationen durch die Jahrhunderte - wissenschaftlich korrekt, aber immer auch unterhaltsam.
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