Die Mistel und Weihnachten
Laufzeit: 01. Dezember 2006 bis 04. Februar 2007
Seit Jahrhunderten fasziniert die Mistel
die Menschen. Nicht nur in der Botanik,
auch in der Mythologie, in der Heilkunde,
in Kunst und Dichtung war die Pflanze
stets Thema. Am bekanntesten ist die
Mistel heute als Weihnachtspflanze, mit
der das Haus geschmückt wird. Weltweit
beliebt ist der Kuss unter der Mistel. Die
vielfältigen Bedeutungen der Mistel an
Weihnachten und Neujahr stehen im
Mittelpunkt der Ausstellung. Zahlreiche
Objekte und Bilder vom Ende des
18. Jahrhunderts bis in die Moderne
erzählen erstaunliche Geschichten
und zeichnen spannende zeitliche wie
räumliche Entwicklungen von europäischen
wie amerikanischen Weihnachtsbräuchen nach.
Die Mistel fasziniert seit vielen Jahrhunderten die Menschen wegen ihrer besonderen Eigenschaften als Pflanze. Sie ist nicht nur Gegenstand der botanischen Wissenschaft, sondern sie begegnet uns in Mythologie, Aberglaube und christlicher Symbolik, in der Heilkunde, in Kunst, Kunsthandwerk, Dichtung und Musik.
Eine große Rolle spielt die Mistel (Viscum album L.) als Weihnachtspflanze. Sie trägt zur Weihnachtszeit viele weiß-leuchtende Beeren und wirft ihre dunkelgrünen lederigen Blätter im Winter nicht ab. Dadurch wurde sie zum Symbol für immerwährendes Leben und zum Bestandteil vieler Festbräuche.
Die Mistel als weihnachtlichen Grünschmuck des Hauses kennt man spätestens seit Beginn des 17. Jahrhunderts. Im viktorianischen England wurde dieser besonders üppig verwendet. Später schmückte die Mistel fast jede Art von Weihnachtszierat wie beispielsweise Christbaumständer und Baumschmuck. Zahlreiche Illustrationen zeigen das Dekorieren, aber auch die Ernte und den Handel mit Misteln.
Der Kuss unter dem Mistelzweig ist heute ein weltweit bekannter Brauch. Früheste Zeugnisse gibt es seit Ende des 18. Jahrhunderts. Von England aus verbreitete sich diese Sitte bald in andere Länder Europas und Nordamerikas. Der Brauch wurde zu einem beliebten Bildmotiv künstlerisch bis kitschig, ernsthaft bis ironisch, aber natürlich auch erotisch in Szene gesetzt. Ursprünglich aus England kommt die Besonderheit des Kissing Ball, ein kugelförmiges Gebinde mit darunter hängenden Mistelzweigen.
Die Mistel ist ebenfalls ein Glückssymbol. An Weihnachten und Neujahr wünscht man sich Glück mit der Mistel, versendet sie auf zahlreichen Glückwunschkarten und schmückt Geschenke damit. Im alten französischen Neujahrsruf heißt es: Au Gui lAn Neuf Mit der Mistel ins Neue Jahr!
Auch der weihnachtliche Kommerz bediente sich stets der Mistel. Die Werbung setzt die Pflanze vielfach sinnbildlich für Weihnachten ein. Seit dem 20. Jahrhundert wird die Mistel als Dekor in allen Formen der weihnachtlichen Tischkultur verwendet: auf Porzellan und Glas, Tischdecken, Servietten und vielem mehr.
Die Ausstellung spürt der vielfältigen Bedeutung dieser faszinierenden Pflanze nach mit einer bemerkenswerten Bandbreite von Objekten zwischen Kunst und Kitsch, Nostalgie und neuestem Trend. Nach einem botanischen und kulturgeschichtlichen Überblick stellt sie die zeitliche Entwicklung und geographische Verbreitung der Mistel als Weihnachtspflanze vor. Das Konzept zur Ausstellung sowie die fachliche Bearbeitung und die Leihgaben gehen auf das Ehepaar G.+ G. Schorer zurück. Weitere Leihgaben aus Privatbesitz und aus Museen und Bibliotheken ergänzen den Überblick zur Geschichte der Mistel in der Weihnachtszeit.
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