Die Neuen Tendenzen
Eine europäische Künstlerbewegung 1961-1973
Laufzeit: 29. September 2006 bis 07. Januar 2007
1961 gründete sich in Zagreb die internationale Künstlerbewegung "Die Neuen Tendenzen", deren Ausstellungen in Zagreb, Venedig, Leverkusen und Paris gezeigt wurden. "Die Neuen tendenzen" vereinten eine junge Generation von Künstlern aus Europa und Südamerika, die eine Anbindung der Kunst an die moderne Lebenswelt anstrebten und ihr zugleich eine neue Rolle in der Gesellschaft zuweisen wollten. Ihre experimentellen und avantgardistischen Arbeiten, die sich einer neuen künstlerischen Sprache bedienten, sin der Op Art, der kinetischen Kunst und der Licht-Kunst zuzurechnen. Die Ausstellungen waren außerdem auch eine bedeutende Plattform für die Computer- und Konzeptkunst. In Ingolstadt wird dieses europäische Projekt in einer umfangreichen Präsentation vorgestellt, in der Werke der wichtigsten Künstler und Künstlergruppen zu sehen sind. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, in dem zentrale Aspekte dieser gesamteuropäischen Künstlerbewegung vorgestellt werden.
Mit der Ausstellung Die Neuen Tendenzen (29. September 2006 bis 7. Januar 2007) feiert das Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt die Wiederentdeckung der letzten großen Avantgarde-Bewegung Euro-pas. Zum ersten Mal seit über 30 Jahren werden die Werke aus den 60er und 70er Jahre wieder gezeigt.
1961 schlug in Zagreb die Geburtsstunde einer neuen europäischen Künstlerbewegung: Die Neuen Tendenzen. Junge Künstler aus allen Teilen Europas zeigten in der 1. Ausstellung der Nove Tendencije eine neuartige und vollkommen faszinierende Kunst:
Die passive Rolle des Betrachters wurde überwunden, der Besucher wurde zum aktiven Teil der Kunst. So zum Beispiel in Ingolstadt zu sehen: der Seifenblasenraum der Gruppe Effekt und das Essbild von Dieter Hacker bei dem der Betrachter durch Wegnehmen von Pfefferminzbonbons aktiv in die Kunst eingreift und das Werk immer wieder neu erschafft.
Die Künstler der Neuen Tendenzen strebten eine neue Kunst an, die dem technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt einer modernen Lebenswelt Rechnung trug. Das Besondere ihrer Kunst: die Untersuchung visueller Phänomene und ihre Wirkung auf unsere Wahrnehmung. Ungegenständliche, geometrisch-serielle Farb- und Formgestaltungen leuchten und bewegen sich, sie erzeugen optische Illusionen und verunsichern das Auge des Betrachters.
Bis 1973 fanden zahlreiche weitere Ausstellungen statt. Die spektakulärste und einflussreichste in Paris. Viele Künstler waren zudem in der bedeutenden Ausstellung The responsive eye im MoMA in New York zu sehen. Das Time Magazin gab diesem neuen Kunststil schließlich seinen einprägsamen Namen: Op Art Optical Art, die Kunst der optischen Wirkung.
Die Neuen Tendenzen waren in den 60er und frühen 70er Jahren eine Sammelbewegung fast aller europäischen Künstler und Künstlergruppen der Op Art, der kinetischen Kunst und der Lichtkunst sowie der bis dahin als eigene Kunstrichtung noch kaum wahrgenommenen Computer- und Konzeptkunst
Im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt wird nun dieses einzigartige europäische Projekt Die Neuen Tendenzen mit den wichtigsten Künstlern und Künstlergruppen umfassend präsentiert.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, dreisprachiger Katalog (deutsch, englisch, kroatisch), der die Neuen Tendenzen zum ersten Mal überhaupt wissenschaftlich aufarbeitet. Umfangreiches Bildmaterial zur Geschichte der Neuen Tendenzen wird hier zum Teil erstmals veröffentlicht.
Das Ausstellungsplakat ist vom Gründungsvater der Künstlerbewegung Almir Mavignier gestaltet.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein Katalog bei der Edition Braus
Zur Museumseite: Museum für konkrete Kunst
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