Lyonel Feininger -- Skizzen aus Halle

Laufzeit: 16. Dezember 2000 bis 25. März 2001

Mit dieser Lyonel-Feininger-Ausstellung in der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle werden erstmals alle neu erworbenen Skizzen zu Halle-Motiven einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Zusammen mit Gemälden, ausgeführten Zeichnungen, bisher nicht veröffentlichten Photographien sowie Dokumenten soll eine umfassende Darstellung der in Feiningers Schaffen als Solitär herausragenden Halle-Serie geboten werden. Bei gleichzeitiger Aktualisierung des bisherigen Forschungsstands, kann die Ausstellung einen ungewöhnlichen und spannenden Einblick in den künstlerischen Schaffensprozess eines der großen Maler des Zwanzigsten Jahrhunderts geben. Der Dialog mit den gezeigten Werken veranschaulicht, welch gewaltiger Einsatz und welch kluges Kalkül den Künstler befähigt hatten, diese außerordentliche
schöpferische Leistung zu erbringen.

Mit dieser Lyonel-Feininger-Ausstellung in der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle werden erstmals alle neu erworbenen Skizzen zu Halle-Motiven einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Zusammen mit Gemälden, ausgeführten Zeichnungen, bisher nicht veröffentlichten Photographien sowie Dokumenten soll eine umfassende Darstellung der in Feiningers Schaffen als Solitär herausragenden Halle-Serie geboten werden. Bei gleichzeitiger Aktualisierung des bisherigen Forschungsstands, kann die Ausstellung einen ungewöhnlichen und spannenden Einblick in den künstlerischen Schaffensprozess eines der großen Maler des Zwanzigsten Jahrhunderts geben. Der Dialog mit den gezeigten Werken veranschaulicht, welch gewaltiger Einsatz und welch kluges Kalkül den Künstler befähigt hatten, diese außerordentliche
schöpferische Leistung zu erbringen.<P>
Daneben wird jener für das damalige Deutschland beispiellose Akt des Zusammenwirkens von Künstler, Museum und Kommune in seiner kulturpolitischen Bedeutung erkennbar. Ein Vorgang, der durch drei herausragende Persönlichkeiten getragen wurde: Neben Lyonel Feininger war es der Kunsthistoriker und damalige Direktor des Städtischen Museums für Kunst und Kunstgewerbe in der Moritzburg Alois J. Schardt. Er initiierte 1928 die Vermittlung des städtischen Auftrages an den in Dessau lebenden Künstler und begleitete das Werden der Halle-Bilder mit großer Anteilnahme und Kongenialität. Nicht zuletzt ist des Oberbürgermeisters der Stadt, Richard Robert Rive, zu gedenken, eines der bedeutendsten Kommunalpolitikers der Weimarer Republik, der die
Geschicke der Stadt Halle seit 1906 geleitet hatte. Ein Politiker mit der nötigen Weitsicht, um die Notwendigkeit von Kunst und Kultur für eine funktionierende demokratische Gesellschaft zu erkennen. Dank seiner Hilfe, bis hin zur Sicherung der Finanzierung, konnte 1931 der Erwerb
aller Gemälde und ausgeführten Zeichnungen für das städtische Museum realisiert werden.<P>
Mit der Halle-Serie des Bauhausmeisters Lyonel Feininger befand sich im Städtischen Museum in der Moritzburg einst ein Kleinod. Im Laufe der Jahrzehnte war es am Ort seiner Entstehung, nicht zuletzt bedingt durch die nationalsozialistische Vernichtungspolitik gegenüber der modernen Kunst, in relative Vergessenheit geraten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es wiederholt Versuche zur Zusammenführung von Feiningers Ansichten der Stadt Halle. Letztlich dauerte es sechzig Jahre, um eine nahezu komplette Vereinigung der noch bekannten Werke dieser Thematik Realität werden zu lassen (ihre erste öffentliche
Präsentation erfolgte 1931). Als die Ausstellung Lyonel Feininger. Die Halle-Bilder im November 1991 in der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle ihre Pforten schloß, schien zum Thema alles Wesentliche gesagt.<P>Es glich einer Sensation, als 1995 das Fragment eines Skizzenbuches mit Motiven aus der Saalestadt auftauchte. War die Forschung doch bis dahin davon ausgegangen, dass Feininger während seiner Arbeit an der
Halle-Serie gänzlich auf das Anfertigen von "Naturnotizen"
verzichtet und an deren Stelle konsequent Photographien eingesetzt hatte. Eine Revision des bisher Postulierten war notwendig geworden. Es sollte zunächst gelingen, jenen seltenen Fund für das Museum anzukaufen. Darüber hinaus konnte durch gezielte Forschung und Recherche ein größeres Konvolut weiterer Skizzenblätter geortet und in den Jahren
zwischen 1997 bis 1999 erworben werden. Die Ausstellung versteht sich somit auch als eine herzliche Danksagung an all diejenigen, die durch tatkräftige Unterstützung und Engagement den Erwerb dieses wertvollen Komplexes von "Naturnotizen" Lyonel Feiningers überhaupt erst ermöglicht
haben.

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Sachsen-Anhalt | Ort:  Halle (Saale) |
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