MONICA BONVICINI
Laufzeit: 25. Februar 2006 bis 07. Mai 2006
Die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig präsentiert die Einzelausstellung von Monica Bonvicini, der Preisträgerin des Preises der Neuen Nationalgalerie 2005.
Für die Ausstellung in der GfZK produziert Bonvicini neue Arbeiten, u.a. sieben großformatige Aquarelle - Collages in schwarzweiß. Die Arbeiten auf Papier zeigen mit Text kombinierte Architekturelemente. Architektur war für mich niemals ein neutraler Raum ... Die Architektur ist eine Notwendigkeit, wie die Sprache, ein fundamentales Instrument im Prozess der Identifikation. Architektur und Sprache leisten beide einen Beitrag zum Konstrukt der Geschichte.[1], sagt Monica Bonvicini in einem Interview. Bild (Raum) und Text (Sprache) sind auf einer konzeptionellen und auf einer visuellen Ebene miteinander verbunden.
Die Untersuchung der physischen und psychischen Beziehung des Subjekts zu seinem gebauten Umfeld ist ein wichtiger Punkt ihrer künstlerischen Praxis. Sie verweist darüber hinaus explizit auf räumliche Dominanz und räumliche Beschränkungen durch Verwendung verschiedener Strategien. In einigen Arbeiten spielt die Partizipation des Publikums eine sehr wichtige Rolle, z.B. in Plastered (1998), wo das Kunstwerk durch die BesucherInnen transformiert (zerstört) wird, während andere Arbeiten eine starke physische und psychologische Wirkung auf die BetrachterInnen ausüben (Wallfuckin 1995, A violent, tropical, cyclonic piece of art having wind speeds of or in excess of 75 mph. 1998 oder Eternmale 2000).
In anderen Projekten greift sie Klischees von Männlichkeit auf und verschiebt diese ins Lächerliche oder verwendet Elemente, die sadomasochistisch aufgeladen sind. Dadurch bricht die Künstlerin soziale Tabus und stellt gemeinhin akzeptierte Wertvorstellungen (Einstellungen), wie die Position der Frauen oder Homosexuellen in der postmodernen Konsumgesellschaft in Frage.
In den Kunstinstallationen Bonvicinis, in denen medialen Bilder, architektonische Elemente, Video und Readymade-Objekte zu sehen sind, verliert der architektonische Raum seine universell angelegte, ideale Konzeption und seine Autorität. Sexualität und Zerstörung werden im Sinne performativer Akte eingesetzt, die vermeintlich festgeschriebene Definitionen und Bedeutungszuschreibungen einer rational angelegten Architekturauffassung und soziale Rollen, die architektonisch präkonfiguriert sind, perforieren, wenn nicht gar auflösen.
Zur Museumseite: Galerie für Zeitgenössische Kunst
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