Gemäldegalerie
10785 Berlin
Matthäikirchplatz 8 (Kulturforum)

Rembrandt - Genie auf der Suche

Laufzeit: 04. August 2006 bis 05. November 2006

Das Unternehmen ist einmal mehr dem ganzen Rembrandt gewidmet, berücksichtigt aber zugleich die Schwerpunkte der neueren Forschung, die sich vermehrt der Zeit nach Entste-hung der Nachtwache zugewandt hat. 1642 hatte Rembrandt den Höhepunkt seines Ruhmes als Porträt- und Historienmaler erreicht, doch markiert das bewegte Jahr zugleich einen Wendepunkt für seine persönliche wie künstlerische Entwicklung. Rembrandts Frau Saskia starb und ließ ihn mit dem einjährigen Sohn Titus zurück. In der Folge häuften sich nicht nur private Schicksalsschläge und finanzielles Missgeschick: Rembrandt scheint auch in eine schöpferische „Krise“ geraten zu sein. Zehn Jahre lang malte er kaum noch, blieb aber als Lehrmeister aktiv.
Rembrandts Rolle als Lehrer war integraler Bestandteil der unter seiner Aufsicht stehenden Atelierproduktion. Prototypen von seiner Hand fanden als Vorlagen für Lehrlinge und Werkstattmitarbeiter Verwendung. Die Gegenüberstellung dieser Prototypen mit den nach ihnen entstandenen „Satelliten“ bietet dem Ausstellungsbesucher Einsichten in die unterschiedli-chen Formen der Zusammenarbeit im Atelier und gleichermaßen in die Entstehungsgeschich-te der vielen dort ausgeführten Rembrandtesken Werke. Anhand dieser Präsentation kann nicht nur die Komplexität der wechselseitigen Beziehungen zwischen eigenhändigem und nichteigenhändigem Werk gezeigt werden, sondern auch die Konsequenzen dieser Einblicke für die heutige Forschung, die sich mit Fragen der zeitgenössischen Rembrandtrezeption und nach wie vor mit der Authentizität des Rembrandt-Œuvres beschäftigt.
Rembrandts gesamtes Schaffen ist das Ergebnis einer stetigen, rastlosen künstlerischen Suche. Die Ausstellung hat das Ziel, diese Suche und die dabei von Rembrandt immer wieder neu eingeschlagenen Wege einem breiten Publikum vor Augen zu führen. Neueste Erkenntnisse des Rembrandt Research Project werfen in diesem Sinne ein neues Licht auf Rembrandt als schöpferisches Genie und treibende Kraft einer äußerst produktiven Werkstatt. Dem Besucher wird gleichsam ein Blick in das „Laboratorium Rembrandt“ eröffnet, in dem es unter dessen ebenso animierender wie inspirierender Leitung vor Schöpferkraft geradezu brodelte.

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