Berliner Medizinhistorisches Museum
10117 Berlin
Schumannstraße 20/21

PLATZ.WUNDEN
Der Fußball und die Medizin

Laufzeit: 12. Mai 2006 bis 01. Oktober 2006

Der Moment ist manchmal unscheinbar, manchmal spektakulär – immer aber gefürchtet: Ein Foul, eine Grätsche, ein Zusammenstoß, dann das Knacken eines gerissenen Bandes, ein gestauchter Fuß, eine blutende Braue. Die Verletzung auf dem Fußballfeld gehört zum Risiko des Spielers, wirft ihn mitunter aus dem Match oder kostet ihn, seltener freilich, sogar die Karriere.

Aber die Verletzung auf dem Platz ist noch mehr: Sie ist eine öffentliche Verwundung – und ein magischer Moment der Medizin. Denn zigtausende Zuschauer im Stadion und am Fernsehschirm verfolgen, wie der Spieler stürzt, sich krümmt und liegen bleibt – und der Arzt des Teams mit seinem rettenden Koffer herbeieilt. Überraschend schnell, als hätte er besondere Kräfte, verhilft er dem Spieler oft auf die Beine. In anderen Fällen allerdings nützt nur die Behandlung jenseits des Feldes. Die Verwundung auf dem Platz verlangt nach schneller Heilung – oder Abtransport.

Die Ausstellung zeigt die Dramatik auf dem Spielfeld. Eine ernste Verletzung kann der Wendepunkt jeder Partie sein, und mitunter den Ausgang entscheidend beeinflussen. Was geht in diesem Augenblick im Kopf des Spielers vor, wenn er spürt, dass er nicht mehr weiter kann? Was empfindet der Arzt wenn einer seiner Schützlinge verletzt am Boden liegt? Was findet sich in seinem Koffer, woran muss er denken und was kann er tatsächlich in den Momenten nach dem Foul tun?
Die Antworten auf diese Fragen finden auf dem Ausstellungs-Platz. Zwei Perspektiven werden geboten: im Zusammenspiel aus Fotos und Audiointerviews erhält der Besucher einen Einblick in das Innenleben von Spielern und Ärzten im Augenblick von Verwundung und Behandlung. Zu Wort kommen unter anderem: Nationalspieler Jens Nowotny, Europameisterin Britta Carlson und Mannschaftsarztikone Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt.

Fernsehausschnitte großer und kleiner Fouls der letzten Jahrzehnte wie die blutende Kopfplatzwunde von Dieter Hoeneß im Pokalfinale von 1982 veranschaulichen die Verwundbarkeit der Spieler und die Arbeit des Arztes auf dem Rasen.

PLATZ.WUNDEN ist eine Ausstellung über Verletzung und Heilung, über öffentliches Spektakel und moderne Therapie, über Spieler und ihre Ärzte. Eine Ausstellung über den Fußball und die Medizin.

Ort:  Berlin |
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