P.P.P. - PIER PAOLO PASOLINI UND DER TOD
Laufzeit: 17. November 2005 bis 05. Februar 2006
Vor 30 Jahren, am Morgen des 2. November 1975, des Allerseelentages,
wurde der weltberühmte Filmregisseur und Schriftsteller Pier Paolo
Pasolini auf einem kleinen Fußballplatz in Ostia bei Rom ermordet
aufgefunden. Der gewaltsame Tod eines der damals prominentesten, aber
auch umstrittensten Intellektuellen Europas rief weit über die Grenzen
Italiens hinaus große Diskussionen hervor und gab Anlass zu
ausschweifenden Spekulationen. Bis heute konnten die genauen Umstände
von Pasolinis Tod nicht zweifelsfrei geklärt werden. Im Mai 2005 hat der
mutmaßliche, bislang geständige Mörder seine Aussage revidiert und damit
eine erneute Untersuchung des Falles Pasolini erwirkt.
Anlässlich seines 30. Todestags gibt eine umfassende Ausstellung in der
Pinakothek der Moderne Einblick in die Weltvorstellungen und Ideale des
visionären und kompromisslosen Künstlers Pasolini.
Pier Paolo Pasolini (1922-1975) oder »P. P. P.«, wie er sich selbst
bezeichnete war Filmregisseur und Schriftsteller, aber auch
Theaterautor, Schauspieler, Lyriker, Journalist, Maler, Zeichner. In
seinen Gedichten im Dialekt seiner friaulischen Heimat, als Autor von
Romanen (»Ragazzi di vita«), von Essays (»Freibeuterschriften«,
»Ketzererfahrungen«) und von Aufsehen erregenden Filmen (»Mamma Roma«,
»Das erste Evangelium-Matthäus«, »Teorema«, »Medea«, »Salò oder die 120
Tage von Sodom«) richtete sich sein Blick vornehmlich auf zeitlose,
archaische Themen: auf das Schicksal des Menschen, die Religion, die
Sexualität, den Tod. In einer nur ihm eigenen Ästhetik des Widerspruchs
bewegte sich Pasolini dabei stets jenseits aller Normen und schuf Bilder
von einer seither kaum wieder erreichten Klarheit, in denen Härte und
Zartheit eng miteinander verschwistert erscheinen.
Katalog: Zur Ausstellungseröffnung erscheint im Hatje Cantz Verlag ein Katalogbuch, hrsg. v. Bernhart Schwenk und Michael Semff, mit Beiträgen der Herausgeber, Giuseppe Zigaina, Peter Kammerer, Roberto Chiesi, Loris Lepri, Benjamin Meyer-Krahmer, Marc Weis. 208 S., 276 Abb., davon ca. 90 farbig
Zur Museumseite: Pinakothek der Moderne
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