Krieger - Feste - Totenopfer
Der letzte Hallstattfürst von Kleinklein, Steiermark

Laufzeit: 09. September 2005 bis 30. Oktober 2005

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Grab des letzten Hallstattfürsten von Kleinklein. Er war der letzte einer bedeutenden Dynastie, die in der westlichen Steiermark der frühen Eisenzeit geherrscht hat. Um die Mitte des 6. Jh. v. Chr. verschwinden die Spuren dieser Dynastie. Ihr letzter Fürst wurde in einem gewaltigen Grabhügel beigesetzt, mit ihm weitere Menschen - vermutlich eine Frau und ein Krieger, Pferde und zahlreiche, reiche Beigaben, die nach der aufwendigen Restaurierung im Römisch-Germanischen Zentralmuseum nun in der Ausstellung zu sehen sind.

Zu den erhaltenen Beigaben gehört der vollständigste Waffensatz der gesamten Hallstattkultur, mit Helm, Panzer, Schwert, Lanzen, Beilen und Pfeil. Zu den Funden gehören außerdem 27 Bronzegefäße und 80 Tongefäße - vermutlich das Geschirr für ein Festgelage, das dem Toten mit ins Grab gegeben wurde.
Die Forschungen zum Grab von Kleinklein stehen im Rahmen des Forschungsschwerpunktes “Untersuchungen zu Struktur und Genese von Eliten in vor- und frühgeschichtlichen Gesellschaften” am RGZM. “Das Grab gehörte zu einem mächtigen politischen Zentrum in der Weststeiermark, das zu den bedeutendsten Fundstellen der älteren Eisenzeit in Europa zählt und von ähnlicher Bedeutung war, wie die Heuneburg in Baden-Württemberg” stellt Prof. Markus Egg, der Direktor der vorgeschichtlichen Abteilung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und Leiter des Forschungsprojektes fest.
Die Ausstellung gibt Einblicke in die Aufgaben eines Herrschers der frühen Eisenzeit. Der große Bronzegefäßsatz erzählt von religiösen Festen. Bilder auf den Gefäßen berichten von sportlichen und musischen Wettkämpfen vergleichbar den Spielen im antiken Olympia. Waffen und Panzer zeugen von der militärischen Bedeutung des Fürsten.