Phantastische Bilder von Heinz Ulrich Siegelmann

Laufzeit: 16. Oktober 2005 bis 13. November 2005

Heinz Ulrich Siegelmann, Jahrgang 1924, verblüffte schon als Kind seine Lehrer mit detailgetreuen Zeichnungen. Auch seine Eltern erkannten das Talent, wollten aber dennoch, dass der Junge nicht zur Kunsthochschule geht, sondern etwas Anständiges lernt. So wurde Siegelmann Architekt. Das freie Zeichnen und später auch das Malen blieb auf die Freizeit, die während seines aktiven Berufslebens knapp bemessen war, beschränkt. Erst seit seiner Pensionierung kann er sich voll und ganz der Malerei widmen.

Gesellschaftliche und politische Ereignisse setzt Siegelmann in Bilder um. Er scheut sich nicht, seine ganz persönliche Sicht der Dinge zum Ausdruck zu bringen. Seine Bilder sind voller Symbole, aber es ihm wichtig, dass seine Aussagen verstanden werden, wobei er nicht erwartet, dass man seinen Moralvor-stellungen zustimmt und seine Ansichten über den Umgang der Menschen mit ihrer Umwelt oder ihrem Verhältnis zu Gott teilt; im Gegenteil freut er sich über offene Diskussionen, für die seine Bilder genügend Zündstoff bieten.
Siegelmann hat nie eine Kunstschule, noch nicht einmal einen VHS-Kurs besucht, er benutzt keine Vorlagen und keine Modelle. Die Bilder entstehen vor seinem geistigen Auge, bevorzugt bei langen Waldspaziergängen. Zuhause fertigt er Skizzen an und arbeitet schließlich das Bild farbig aus. Auch wenn es oft um eher nüchterne Themen wie Atomraketen oder Giftmüll geht, kommen in den Bildern nicht nur seine klaren analytischen Gedanken, sondern auch seine Gefühle, Träume und Sehnsüchte zum Ausdruck. So erhalten seine Bilder etwas Traumhaftes, Mystisches, Surreales. Loderndes Feuer, reißende Bäche, aufgerissene Himmel, Kobolde, Kristalle, Blumenranken und Phantasiewesen ziehen den Betrachter in ihren Bann. Seine Bilder sind einfach phantastisch.