Schaulager - die Sammlung

Laufzeit: 17. Juli 2005 bis 04. September 2005

In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hat die Stadt Göppingen begonnen, Kunst zu kaufen. Sie kam auf diese Weise zu einer Sammlung vornehmlich von Kunst aus der Region Göppingen. Heimatliche Motive waren darunter wie die Bilder vom Hohenstaufen, aber, wenn auch bescheiden, unterstützte man die ortsansässigen Künstler. Von manchen Künstlern gibt es größere Werkgruppen, wenn sie der Stadt in besonderer Weise verbunden waren: Helmut Baumann wirkte lange und nachhaltig in Göppingen und bedeutet bis heute mit der Stiftung Helmut Baumann und dem nach ihm benannten Atelierstipendium viel für die Kultur in Göppingen.

Klaus Heider hatte lange sein Atelier in Göppingen und gehört zu den wenigen überregional bedeutenden Künstlern, die Göppingen hervorgebracht hat. Und dann haben viele andere Künstler in der Sammlung Spuren hinterlassen, denn bis heute wächst die Sammlung jedes Jahr um einige Werke zeitgenössischer Kunst. Längst haben auch die Neuen Medien wie Photographie und Video in die Sammlung Einzug gehalten.

„Schaulager“ bedeutet: Die Kunsthalle Göppingen zeigt möglichst viel von der Sammlung – an den Wänden, als Archiv und Lager. Die überwiegende Existenzsituation ist die in einem Archiv, aufbewahrt und eingelagert als der Beweis der Kultur in der eigenen Geschichte und Gegenwart. Mit ihrem Besitz hat die Gesellschaft auch Anteil an ihrer Kunst.

Angesichts der Vielfalt wird dem Betrachter bewusst, wie unterschiedlich Bilder sein können. In 100 Jahren hat sich die Malerei gleich mehrfach revolutioniert, und das schlägt sich auch noch bei jedem regionalen Künstler nieder. Es gibt das Feld der Möglichkeiten figurativer Kunst. Abstrakte Kunst beansprucht für die Augen eine Sinnlichkeit wie die Musik für die Ohren. In einer solchen Sammlung findet sich in vielen Facetten die Aufmerksamkeit und die Energie der Künstler, etwas gesehenes zu einem bedeutungsreichen Bild zu machen.

Für die Zeit der Ausstellung ist die Sammlung ein lebendiges Archiv. In Führungen gibt es auch Einsicht in die Schubladen. Das Prinzip Schaulager steht als eine moderne Vision für eine Sammlung zur Diskussion.