Hans Peter Hoch
31 Zeichnungen

Laufzeit: 08. Mai 2005 bis 30. Juli 2005

Hans Peter Hoch, 1924 in Aarau (Schweiz) geboren, lebt in Baltmannsweiler bei Esslingen. Umittelbar nach Kriegsende kam er nach Deutschland und erhielt seine erste künstlerische Prägung an der berühmten Bernstein-Schule. Als international bekannter Grafik-Designer hat
er nicht nur Ausstellungskataloge, Plakate, Signets oder Briefmarken gestaltet, sondern auch
die Ausstellungskonzeptionen für die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin oder das Martin-Heidegger-Museum in Meßkirch geschaffen. Für die Besucher der Stiftung für konkrete Kunst ist 'H.P.Hoch' kein Unbekannter. Seit 1989 gestaltet er die ebenso charakteristischen
wie individuellen Ausstellungseinladungen und hat mit diesen, inzwischen mehrfach prämierten Entwürfen das Erscheinungsbild der Stiftung ganz wesentlich mitgeprägt.
Gleichrangig, doch bislang weniger bekannt ist das künstlerische Werk von Hans Peter Hoch, seine konkret-konstruktiven Bilder, Reliefs, Zeichnungen und Fotografien.

Die Ausstellung 31 Zeichnungen stellt den Künstler nicht umfassend-retrospektiv vor, sondern beschränkt sich auf eine Reihe aktueller Papierarbeiten, eine Auswahl, die allerdings überrascht. Neben einem Blatt mit reinen konkreten Linien, einem streng systematischen Farbgitter auf weißem Grund, hängt, gerahmt und hinter Glas, die detailgetreue naturalistische Zeichnung eines Barockgartens.


Zwei Welten, zwei scheinbar unvereinbare künstlerische Positionen treffen hier aufeinander.
Hans Peter Hoch gibt die Erklärung: die Erinnerung, auch die des 'konkreten' Künstlers ist mehr-dimensional. Orte, die ihm wichtig sind, Gebäude, Gärten, Landschaften, die vielleicht bald schon nicht mehr da sein werden, hält er so exakt wie möglich fest. Umriß und Schraffur treten neben die reine Linie. Das konkrete Repertoire, das sein Leben so sehr bestimmt, nimmt unerwartet 'Gestalt' an. Doch ein Blick auf die Mauersteine, Dachziegel oder Pflanzenreihen zeigt, daß auch die 'Motive', das vermeintlich direkte Abbild von Wirklichkeit, durchaus bestimmte Strukturen, Gesetzmäßigkeiten und Ordnungsprinzipien aufweisen, daß auch
diese Zeichnungen gefiltert sind von den strengen Seh- und Denkstrukturen des konkreten Systematikers.